Für den reinen Internet-Zugang ohne Kabelfernsehen gibt es von Kabel Deutschland zwei Angebote: Für 19,90 Euro erhält der Kunde einen Anschluss mit 6000/460 KBit/s (Down-/Upstream). Der ZDNet-Test erfolgt mit dem aktuell schnellsten möglichen Zugang von 16.000/768 KBit/s (Down-/Upstream).
Der obligatorische Geschwindigkeitstest bei wieistmeineip.de bringt den stattlichen Wert von 33.825 KBit/s (Bild 2). Er muss jedoch relativiert werden. Bei DSL reduziert der DSLAM die Geschwindigkeit bereits auf der Leitungsmodulationsebene auf einen Wert knapp über dem gewählten Tarif, um eine möglichst stabile Verbindung zu erreichen.
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Die Kabelgesellschaften reduzieren dagegen erst auf der IP-Ebene die Geschwindigkeit. Kommt man auf eine höhere Durchsatzrate als der gewählte Tarif zulässt, bremsen die Router der Kabelgesellschaft erst mit einiger Verzögerung ab. Allerdings zeigt dieser Test deutlich, dass der Kabelanschluss im Gegensatz zu ADSL2+ mit maximal 16.000 KBit/s noch deutliche Leistungsreserven bietet. Während mit ADSL2+ die 16.000 KBit/s nur im Idealfall zu erreichen sind, werden diese beim Kabel-Internet für jeden Teilnehmer mit Leichtigkeit dauerhaft und stabil erzielt.
Hohe Durchsatzraten und niedrige Pingzeiten
Der Download-Test einer 81 MByte großen Treiberdatei aus den USA zu verschiedenen Tageszeiten ermittelt Datenraten von 1,8 MByte/s (Bild 3). Zwischen 4.00 und 5.00 Uhr werden sogar über 2 MByte/s erzielt. Auch die Pingzeiten sind erwartungsgemäß geringer als bei einem ADSL-Anschluss. Neben Online-Gaming sind diese für alle Anwendungen mit hoher Interaktion wichtig. Dazu gehören unter anderem Internet-Telefonie und Fernsteuern eines Computers mit voller Benutzeroberfläche, zum Beispiel via VNC oder Remote Desktop.
Ein Ping zu Google dauert mit Kabelverbindung 21 bis 22 ms. Ein 6000-KBit/s-ADSL-Anschluss mit aktiviertem Fastpath benötigt hingegen 33 bis 35 ms (Bild 4). Zum VoIP-Anbieter Dus.net geht es per Kabel in 17 bis 19 ms, während der ADSL-Anschluss nur 30 ms erreicht (Bild 5).
Hardware
Das für den Anschluss nötige Kabelmodem liefern allen Kabelnetzbetreiber gratis. Einen D-Link DI-524 WLAN-Router mit vier LAN-Ports erhält man von Kabel Deutschland kostenlos, wenn man Internet und Telefonie bezieht. Wer nur Internet ordert, muss einmalig 19,90 Euro für den Router bezahlen. DSL-Umsteiger sollten bedenken, dass ihr alter DSL-Router mit Kabel-Internet möglicherweise nicht mehr nutzbar ist. Hat das Gerät ein nicht abschaltbares, integriertes DSL-Modem, so scheitert die Verbindung bereits auf der elektrischen Ebene.
Ferner verwenden alle Kabelgesellschaften nicht das bei DSL übliche PPPoE-Protokoll, sondern bieten direkten IP-Zugang. Die IP-Adresse wird einfach per DHCP zugeteilt. Beherrscht jedoch ein Router das direkte IP-NAT-Routing nicht und besteht auf PPPoE, so kann in Verbindung mit dem Kabelmodem nicht betrieben werden. Der angebotene D-Link-WLAN-Router verwendet den Funkstandard 802.11 b/g. Theoretisch beträgt die Geschwindigkeit 54 MBit/s, die in der Praxis aber nicht erreicht werden. Tatsächlich schafft er häufig auch bei akzeptablen Empfangsbedingungen nicht einmal die 16 MBit/s, die der Kabelanschluss bietet.
Über den Kabel-Deutschland-Anschluss erhält man eine öffentliche IP-Adresse, die offiziell dynamisch ist. Faktisch handelt es sich aber um eine statische Adresse, so lange am 10/100-MBit-Ethernetport des Kabelmodems immer derselbe Computer oder Router angeschlossen ist. Nur wenn sich dessen MAC-Adresse ändert, teilt der DHCP-Server eine neue IP-Adresse zu.
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