Eine der wichtigsten Herausforderungen für Microsoft besteht darin, neue Werkzeuge zu programmieren. Die Entwickler müssen damit Code erzeugen können, bei dem es im Grunde gleich ist, ob man mit einem Telefon oder einem PC auf den Dienst zugreift. Auch sollte egal sein, ob eine Datei lokal gespeichert ist oder sich in der Internet-Wolke befindet. „Es ist eine echte Herausforderung für die Informatik. Man muss für all das die richtigen Abstraktionen finden und abstrakt formulieren, wie Geräte lokalisiert und verwaltet werden. Das ganze soll zugleich für den Entwickler transparent bleiben“, sagte Hall.
Hall zog einen Vergleich mit den frühen Tagen von Windows: „Ein großer Teil der Aufgaben von Windows bestand schon in frühen Phasen in der Speicherverwaltung, der Ablage, und anderen Dingen, die wir heute als selbstverständlich hinnehmen“, sagte Hall. „Der weitaus größte Teil der Entwickler denkt (heute) nicht ‚Wie werde ich diese Daten hier im Speicher unterbringen?‘ Es geschieht einfach. Dasselbe wird auch beim Mesh-Modell der Fall sein.“
Microsoft ist ebenfalls darauf bedacht, dass die Geschäftsbedingungen attraktiv genug sind, das nächste Myspace oder Youtube für seine Technologie zu gewinnen. Man hat über Monate Gespräche mit bestehenden Partnern geführt, auch mit Venture-Kapital-Firmen und mit Startups.
Bisher bietet Microsoft viele seiner Dienste für bis zu eine Million Nutzer kostenfrei an. Sobald ein Dienst diese Schwelle jedoch überschreitet, wolle man dafür eine Vereinbarung treffen. „Wenn dies ein gewaltiger kommerzieller Erfolg wird, möchten wir eine Gegenleistung erhalten. Wir geben Ihnen aber reichlich Vorlaufzeit“, sagte Hall.
Während bei Microsoft die Arbeit an den zugrunde liegenden Kerndiensten vorangeht, bietet das Unternehmen auch Partnern Anwendungen an. Dazu zählen Windows Live Hotmail, Windows Live Messenger und das Blog-Werkzeug Spaces.
Bisher handelt es sich bei den meisten Vereinbarungen um Einzelvereinbarungen, die das Unternehmen gesondert verhandeln musste. Unter den frühen Partnern sind einige Colleges und Universitäten, zum Beispiel die University of Pennsylvania sowie einige Telekommunikationsunternehmen. Gerade gab Microsoft eine Vereinbarung mit dem Unternehmen Qwest bekannt, das seinen Internet-Abonnenten eine mit der Marke Qwest versehene Version von Microsofts Windows-Live-Diensten zur Verfügung stellen wird. „Es handelt sich um ein individuelles Modell“, sagte Hall. „Jetzt machen wir uns an einen skalierbaren Ansatz, der universell einsetzbar ist.“
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1 Kommentar zu Projekt „Cloud OS“: Microsofts neuer Griff nach dem Internet
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Aber natürlich…
Und wer, glaubt Microsoft, wird sich das antun und sich die Freiheit im Internet wegnehmen lassen.
Es reicht, wenn Microsoft seinen Betriebssystemen immer eine Möglichkeit zum "nach Hause telefonieren" gibt, da werden die User betimmt nicht auch noch hier mitmachen und sich über das Internet ausspionieren lassen.