Intel macht Handys sensibler

Mobiltelefone sollen unerwünschte Störungen unterbinden

Forscher von Intel entwickeln derzeit eine Software, die in Zukunft eine nervenschonende Nutzung von Mobiltelefonen in der Öffentlichkeit ermöglichen könnte. Das System soll Handys sensibel für die jeweilige Gesprächssituation und die emotionale Verfassung des Besitzers machen und so unerwünschte Störungen automatisch unterbinden.

Um menschliche Konversationen analysieren zu können, rüsteten die Forscher Studenten mit Geräten aus, die neun Monate lang Daten über geführte Gespräche sammelten. Dabei wurden nicht die gesprochenen Wörter aufgezeichnet, sondern Eigenschaften wie Lautstärke, Tonhöhe und Sprechgeschwindigkeit gemessen. Um die gesammelten Daten in den richtigen Kontext zu setzen, wurden mittels Umfragen zusätzliche Informationen über die Probanden gesammelt. Die exakten Ergebnisse sollen Ende August auf der Kommunikationsmesse Interspeech in Antwerpen präsentiert werden.

Bereits jetzt zeige sich, dass durch die Zahl der Unterbrechungen und den relativen Anteil, den eine Person an einer Konversation hat, Rückschlüsse auf das Verhältnis der Gesprächspartner gezogen werden könnten, so die Forscher. Im Gespräch zwischen einem Vorgesetzten und einem Untergebenen beispielsweise bestreite eine Person den Großteil des Gesprächs und es gebe wenige Unterbrechungen. Sei eine Konversation dynamisch und weise Unterbrechungen und Überlappungen auf, deute alles darauf hin, dass es sich um ein informelles Gespräch handele.

Verschiedene Spracheigenschaften deuteten zusätzlich auf die emotionale Verfassung einer Person hin, sagen die Forscher. Die Software könne auf diesem Weg erkennen, ob ein Mensch wütend, glücklich, aufgeregt oder traurig sei. Die Entwickler denken bereits über die sinnvolle Nutzung in Mobiltelefonen nach – marktreif sei das System jedoch noch lang nicht. Mobiltelefone hätten nicht die Rechenkapazität, die aufgezeichneten Daten in Echtzeit zu verarbeiten. Außerdem sei das Programm noch nicht zu 100 Prozent präzise. Nutzer müssten immer noch selbst die Regeln festlegen, wann sie erreichbar sein wollen und wann nicht.

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