Aufgrund der nur sehr wenigen Benchmark-Werte ist ein abschließendes Fazit nur bedingt möglich. Generell scheint der Quad-Core-Opteron im Fließkommabereich Vorteile bieten zu können. Allerdings können die SPEC-Werte dabei nur als grober Anhalt dienen, da sie lediglich das Leistungsoptimum der Prozessoren darstellen, wenn zuvor der Code für die entsprechende Architektur angepasst wurde. Viele Standard-Applikationen sind in der Regel allerdings nicht mit diesen Optimierungen versehen, sodass man die ermittelten Werte aus der SPEC-Suite nicht verallgemeinern kann.
Erst zukünftige Praxistests werden ein klareres Leistungsbild zwischen AMD- und Intel-Prozessoren bringen. In Sachen Virtualiserung bietet die AMD-Architektur mit Rapid Virtualization Indexing (bisher bekannt unter Nested Page Tables) allerdings einen klaren Vorteil gegeüber der Frontsidebus-basierten Intel-Architektur. Dies könnte für viele IT-Manager Grund genug sein, die Quad-Core-Prozessoren von AMD den Intel-Chips vorzuziehen. Allerdings muss die Virtualisierungs-Software diese Erweiterung unterstützen. VMWare will die AMD-Technik mit dem ESX Server 3.5 unterstützen.
Für den Desktop-Bereich reicht die von AMD jetzt erreichte Taktfrequenz für die Quad-Core-Chips von 2,0 GHz allerdings nicht aus, um mit der Core-Mikroarchitektur von Intel mithalten zu könnnen. In diesem Umfeld kommen noch zahlreiche Single-Threaded-Applikationen wie 3D-Spiele zum Einsatz, bei denen die Intel-Prozessoren die deutlich bessere Leistung bieten. Daher wird die Desktop-Variante der jetzt vorgestellten Quad-Core-Technik von AMD erst im Dezember erscheinen, wenn der Produktionsprozess vermutlich höhere Taktfrequenzen zulässt.
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