Mikrowellen ohne Herd: Mehr Elektrosmog durch Wimax?

Mikrowellen zählen zu den elektromagnetischen Wellen, ebenso wie zum Beispiel Radiowellen, Infrarotstrahlen, Licht, UV- und Röntgenstrahlen. Sie breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und übertragen über große Entfernungen hinweg Energie und damit Informationen. Jede Wellenart weist eine charakteristische Frequenz und Länge auf. Kurze Wellen haben eine höhere Frequenz, also mehr Schwingungen pro Sekunde, und mehr Energie. Mikrowellen erreichen eine Frequenz von bis zu 250 Gigahertz, schwingen also bis zu mehrere Milliarden Mal in jeder Sekunde. Dabei entsteht Wärme – ein Effekt, den sich der Mikrowellen-Herd zunutze macht. Seine Sendeleistung ist allerdings einige Hundert mal größer als die eines Handys oder WLAN-Routers.

Die Intensität oder Leistungsflussdichte der elektromagnetischen Strahlung hängt stark von der Entfernung zur Basisstation ab: Im freien Raum verringert sie sich jeweils auf ein Viertel, wenn sich der Abstand verdoppelt. Basisstation und Empfänger tauschen in der Regel nicht ununterbrochen Informationen aus. GSM-Handys zum Beispiel senden alle 4,62 Millisekunden jeweils ein Achtel der Zeit und pausieren dann die übrigen sieben Achtel. Man spricht dabei von gepulster Strahlung.

DECT-Telefone – die Dauerstrahler

Verglichen mit Handys haben DECT-Telefone gleich mehrere schlechte Angewohnheiten: Die Basisstation steht nicht einige Kilometer entfernt im Freien, sondern direkt in der Wohnung. Möglicherweise ist sie sogar in ein schnurgebundenes Komforttelefon integriert und strahlt deshalb mitten auf dem Schreibtisch. Basisstation und Mobilteil senden zudem mit voller Stärke, unabhängig von der Entfernung und selbst dann, wenn nicht telefoniert wird der Vorgänger-Standards CT1, CT1+ und CT2 strahlten nur während des Gesprächs. Als Nachteil der alten Standards wird häufig die mangelnde Abhörsicherheit angeführt. Schwerer wiegt aber die Tatsache, dass die alten CT-Modelle kaum mehr im Handel erhältlich sind und ihre Betriebserlaubnis Ende 2008 erlischt.

Das Bundesamt für Strahlenschutz forderte die Hersteller im vergangenen Jahr dazu auf, neue DECT-Telefone mit einer bedarfsgerechten Regelung der Sendeleistung zu entwickeln. ZDNet fragte bei den wichtigsten Herstellern nach, wie es um die Umsetzung steht – mit positivem Ergebnis: Immerhin reduzieren nun mehrere aktuelle Geräte die Strahlung, sobald das Mobilteil in der Ladeschale liegt. Voraussetzung ist, dass Sie nur ein einziges Mobilteil verwenden. Geräte mit diesem meist Eco-Modus genannten Merkmal gibt es unter anderem von AEG, AVM (Fritzfon 7150, jedoch nur nach Firmware-Update), DeTeWe, Hagenuk, Orchid, Siemens, Swissvoice und Topcom. Einige Modelle von AEG und der Deutschen Telekom sowie alle Orchid- und Siemens-Gigaset-Mobilteile senken zudem die Sendeleistung, wenn sich die Basisstation in der Nähe befindet. Eine echte bedarfsgerechte Regelung bietet bislang aber noch kein Gerät. Sinnvoll wäre außerdem, wenn sich der Eco-Modus auch mit mehren Mobilteilen nutzen ließe.

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