Nach dem jüngsten Deal vom Freitag geht es wohl mittel- bis langfristig eher darum, Huawei in den USA hoffähig zu machen, als umgekehrt. Die Übernahme von 3Com durch die Kapitalspezialisten dürfte nur eine Zwischenstufe sein. Bain Capital ist in den vergangenen Jahren als aktiver Käufer bekannter US-Firmen wie Toys-r-us, Burger King, Warner Music Group oder Staples aufgefallen.
Angesichts der Aktion dieses Schwergewichts unter den Kapitalfirmen wurde auch den Verantwortlichen der US-Regierung die Bedeutung der geplanten Transaktion klar. So wurde Commissioner Michael R. Wessel von der New York Times mit der Aussage zitiert, dass der Deal sehr genau unter die Lupe zu nehmen sei, bevor man dieser Übernahme zustimmen könne.
Wessel ist Mitglied einer Kommission für Fragen der Wirtschaft und der Sicherheit zwischen den Vereinigten Staaten und China. Sie wurde vom amerikanischen Kongress wegen der wachsenden Zahl derartiger Deals im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Damals ging es vor allem um den Verkauf des PC-Geschäfts von IBM an Lenovo.
Nach den jüngsten Angriffen chinesischer Hacker auf Regierungscomputer im Pentagon, in London sowie in Berlin wächst die Sorge um die Sicherheit, wenn derartige Transaktionen bekannt werden. Mit einer längerfristigen Übernahme von 3Com durch Huawei würden die Chinesen Zugang zu wichtigen Techniken der Netzwerksicherheit bekommen, hieß es in Washington.
Auf der Kundenseite dürfen Telekom-Carrier und Firmen gespannt sein, ob es Huawei im Rahmen der nun erkennbaren Pläne gelingt, sich auch in den USA und Europa neben Cisco als „Weltplayer“ zu etablieren. Das geht letztlich nur mit Hilfe vertrauenswürdiger Vertriebspartner in den jeweiligen Wirtschaftsräumen. Nur starker Hersteller zu sein, reicht nicht aus, das offensichtlich hoch gesteckte Ziel zu erreichen.
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