Google stellt Antipiraterie-Tool für Youtube vor

Google hat ein neues Tool vorgestellt, das die Erkennung von raubkopierten Video-Clips auf Youtube erleichtern soll. Für diese Aufgabe benötigt das Tool allerdings eine authentische Kopie des Rechteinhabers. Der Rechtebesitzer kann bestimmen, ob andere User vom Hochladen des gleichen Inhalts abgehalten werden sollen. Er legt außerdem fest, ob andere Anwender neben dem Inhalt Werbung platzieren dürfen und ob der Inhalt durch andere Seiten beworben werden soll.

Das ID-System überprüft alle hochgeladenen Videos, und versucht, Übereinstimmungen mit geschütztem Material zu finden. Sobald eine solche Übereinstimmung gefunden ist, wird das Video je nach Wunsch des Besitzers entweder entfernt, online gestellt oder mit Werbung versehen, deren Umsatz dann mit dem Besitzer des Clips geteilt wird. Die Technologie wurde intern bei Youtube entwickelt und soll die erste in großem Umfang implementierte Bilderkennungstechnologie sein.

Laut Angaben des Youtube-Managements haben drei der neun großen Hollywood-Filmstudios das System getestet und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Kori Bernards, Sprecherin des amerikanischen Filmverbandes Motion Picture Association of America (MPAA), zeigte sich ebenfalls interessiert. „Obwohl wir noch keine Gelegenheit hatten, das neue System zu testen, so sind wir doch sehr daran interessiert, alle Bemühungen zu unterstützen, die den Usern den Zugang zu rechtmäßigen Inhalten verschaffen und das Copyright schützen.“

Kritiker vermuten jedoch, dass das neue System auf Grund der schlechten Bildqualität nicht in der Lage sein werde, das gefälschte Material zu erkennen. Außerdem müsse Google selbst die Authentizität des hochgeladenen Materials überprüfen und diese Verantwortung nicht auf den Copyright-Besitzer abschieben. Weiterhin sei es nicht nötig, Youtube mit einer kompletten Kopie des Filmmaterials auszustatten. Ein so genannter „Fingerprint“ reiche aus, um die Authentizität zu überprüfen.

Doch David King, Youtubes Produktmanager, appelliert an die Filmindustrie und hofft, dass sie Youtube ihre kompletten Archive zur Verfügung stellen wird: „Wir sind doch darauf angewiesen, dass die Content-Community mit uns zusammenarbeitet.“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

1 Tag ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

4 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

5 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

5 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

5 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

6 Tagen ago