Netzneutralität ist hauptsächlich eine politische Frage und wird in den USA schon seit einigen Jahren debattiert. 2006 sind Gesetzesvorlagen für eine diskriminierungsfreie Weiterleitung sowohl im Repräsentantenhaus als auch vor dem Senat am Widerstand der Republikaner gescheitert.
Das Thema wird auch im Präsidentschaftswahlkampf 2008 eine Rolle spielen: Für den Fall seiner Wahl als US-Präsident kündigte der Demokrat Barack Obama ein Engagement für die Netzneutralität an.
In Europa wartet man derweil ab: Die EU setzt darauf, dass der Wettbewerb zwischen den Carriern für Netzneutralität sorgt. Gesetzliche Regelungen hält sie derzeit für verzichtbar. Experten wie Nigel Shabolt, Präsident der British Computer Society, warnen indes davor, dem Thema zu wenig Beachtung zu schenken. Da ein großer Teil der Inhalte aus den USA stammt, sei man durch die Weichenstellungen betroffen.
Aufgrund des rasant steigenden Datenverkehrs und der immer größeren Zahl von Diensten verliert das Thema bis zur Umsetzung einer eindeutigen Gesetzgebung nicht an Brisanz. Da das Internet das Rückgrat der modernen Informationsgesellschaft ist, bleibt zu hoffen, dass alle Beteiligten bei der Festsetzung des regulatorischen Rahmens verantwortlich handeln.
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