Windows Live: Microsoft sieht seinen Online-Dienst als Social Network

Damit wären wir bei der nächsten Frage: Wie wichtig ist es für Windows Live, die Internetdienste anderer Unternehmen einzubinden?

Sie werden feststellen, dass wir uns mit Windows Live vor allem auf zwei Bereiche konzentrieren, um den Kunden Hilfestellung zu leisten. Der eine Bereich ist die Informationsbeschaffung. Die Nutzer sollen von überall her auf Informationen zugreifen können. Und zwar unabhängig davon, bei welchem Dienst diese Informationen gespeichert sind.

Ein gutes Beispiel dafür ist die E-Mail-Funktion. Hier können Sie alle Ihre POP-Konten unter Hotmail zusammenführen. Es wäre prima, wenn man dasselbe auch mit Fotos oder Dateien machen könnte, so dass Sie von einer zentralen Stelle aus auf all diese Informationen zugreifen können. Beispielsweise ist es also wirklich nützlich, auch andere Internetdienste einzubinden, so dass die Kunden sagen können: „Ich habe meine Fotos zwar dort gespeichert, aber ansehen und verschicken möchte ich sie mit Windows Live.“

Der zweite Bereich ist die Kommunikation und der Austausch mit anderen. Hier stellen wir fest, dass viele Nutzer in unterschiedlichen sozialen Netzwerken Mitglied sind und auf unterschiedlichste Weise miteinander kommunizieren. Gleichzeitig haben sie aber wahrscheinlich nur eine einzige Kontaktliste – zwei wären schließlich ziemlich unbequem. Die Idee ist also, mit unterschiedlichen Leuten völlig unabhängig vom jeweiligen Netzwerk kommunizieren zu können.

Schauen Sie sich einmal die Entwicklung an, die E-Mail-Dienste durchgemacht haben: Früher konnte man nur mit anderen auf demselben Mail-Server kommunizieren, dann mit Leuten beim selben Service-Provider, und schließlich wurden E-Mail-Adressen universal. Ich denke, denselben Trend werden wir bei vielen sozialen Netzwerken beobachten können. Für die einfache Kommunikation wird man nur die Leute finden müssen und dann die Nachricht abschicken können, unabhängig davon, in welchem Netzwerk sie sich befinden.

Wie fügt sich Ihrer Meinung nach Windows Live in die Welt der sozialen Netzwerke ein? Haben Sie sich damit abgefunden, dass Windows Live eigentlich kein soziales Netzwerk ist – und auch nicht werden wird?

Die Sache mit den sozialen Netzwerken ist die, dass sich jeder etwas anderes darunter vorstellt. Ist Flickr die Website eines sozialen Netzwerks? Ich denke schon. Es gibt den Benutzern die Möglichkeit, sich zu finden, Dinge auszutauschen und miteinander zu kommunizieren. Wobei der Schwerpunkt natürlich auf dem Austauschen von Fotos liegt. Ist Youtube ein soziales Netzwerk? In gewisser Weise auch.

Wenn man eine Website für ein soziales Netzwerk also so definiert, dass man dort auf andere Menschen treffen kann, dann ist Windows Live unserer Meinung nach schon heute eine hervorragende Möglichkeit dafür. Besonders Messenger ist ein Dienst, mit dem man leicht andere Leute kennenlernen kann. Er ist sehr stark auf Präsenz ausgerichtet.

Jeden Tag verwalten Sie Ihre Informationen und organisieren Sie Ihr Leben. Wir glauben, dass Windows Live hierfür hervorragend geeignet ist.

Außerdem wollen Sie in Ihrem Leben einfach mit Leuten in Kontakt bleiben. Dem einen wollen Sie eine Weihnachtskarte schicken, Sie wollen wissen, wenn einer einen neuen Job hat und so weiter. Auch wenn es sich nicht um einen engen Freund handelt, sondern der Betreffende einfach nur auf Ihrer Kontaktliste steht. Ich denke, Windows Live ist auch hierfür sehr gut geeignet – mit all den Features, mit denen wir es bei diesem Release ausgestattet haben.

Und schließlich wollen Sie einen wirklich engen Kontakt zu Familie und Freunden halten und sich mit ihnen austauschen. Hier gibt es noch keine echten Vorbilder, etwas nur mit der Familie oder mit kleinen Gruppen von engen Freunden zu teilen. Da können wir noch einiges besser machen.