In Köln und München haben Netcologne und M-Net – in dieser Reihenfolge – mit dem Aufbau von Glasfaserleitungen begonnen, die bis in die Keller einzelner Gebäude reichen. Ursprung ist die Vermittlungsstelle. Die für VDSL entscheidenden Kabelverzweiger gibt es nicht mehr.
Der als Fibre To The Basement (FTTB) bezeichnete Ansatz macht allerdings Grabungsarbeiten unumgänglich. Netcologne beispielsweise gräbt unter den Gehwegen 50 Zentimeter tief und schaufelbreit. Ähnlich geht es auf dem Grundstück der Hauseigentümer weiter. Über eine Bohrung kommt das Kabel dann in den Keller. Der Aufwand ist zwar deutlich geringer als bei der Verlegung einer Wasserleitung, die Investitionen sind aber trotzdem erheblich: Netcologne rechnet mit Kosten von 250 Millionen Euro, M-Net hat die investierte Summe nicht veröffentlicht.
Neben dem Aufbau einer zukunftfähigen TK-Infrastruktur sind es vor allem ökonomische Gründe, die Netzbetreiber zu Investitionen in dieser Größenordnung motivieren. Die Kupferdoppelader bis in die Haushalte, auch als Teilnehmeranschlussleitung (TAL) oder letzte Meile bekannt, gehört nämlich nach wie vor der Telekom – eine Folge der ehemaligen Monopolstellung.
Andere Provider müssen die TAL für derzeit monatlich 10,40 Euro mieten. Die Höhe des Preises ist ein Dauerthema in der Branche. Während die Telekom ihre Kosten nicht gedeckt sieht, streben Konkurrenten eine Senkung an, um den erwünschten Wettbewerb zu fördern. Die Entscheidung fällt die Bundesnetzagentur, die es aber keiner der Parteien recht machen kann.
Mit einem eigenen Glasfaserkabel im Keller müssen Netcologne und M-Net nicht mehr auf die TAL zurückgreifen, die Miete fällt weg. Netcologne hat im vergangenen Jahr rund 34 Millionen Euro an die Telekom für die Nutzung der TALs überwiesen.
VDSL und FFTB im Vergleich (Bild: M-Net). |
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