Inzwischen bringen viele Open-Source-Lösungen alle notwendigen Funktionen für die Kernaufgaben eines Kundenmanagements mit, die auch kommerzielle Produkte in diesem Umfeld bieten. Wie immer bei Open Source, so Korb, sollten die Anwenderunternehmen sich natürlich darüber im Klaren sein, ob man entsprechendes Know-how in den eigenen Reihen habe oder aufbauen wolle – oder ob sich dieses Know-how unproblematisch als Dienstleistung einkaufen lasse. „Auch die Verbreitung der Lösung in der eigenen Branche kann eine wichtige Entscheidungshilfe liefern“, sagt der Berater.
Hinter dem bekanntesten Open-Source-System Sugar steht der kalifornische Anbieter Sugar CRM. Die Software setzt auf dem Webserver Apache, SQL-Datenbanken und der Skriptsprache PHP auf. Es gibt auch eine deutschsprachige Version und ein On-demand-Angebot. „Dass ein Hersteller hinter Sugar steht, ist sicherlich von Vorteil“, findet Clemens von Dincklage, Inhaber des Esslinger Systemhauses My CRM Space, das Dienstleistungen für Sugar-Nutzer erbringt. „Insgesamt haben wir rund 40 Kunden, vor allem aus dem Bereich IT-Systeme und Dienstleistungen.“ Sugars Stärken sieht er in der Usability der Software und in ihrer Anpassbarkeit. Neben einer lizenzkostenfreien Version gibt es die quelloffene Lösung bei Sugar CRM auch noch als kostenpflichtige Professional- und Enterprise-Variante. Diese Versionen bringen zusätzliche, umfangreiche Funktionen für das Projektmanagement mit.
Bei so viel Bekanntheit überrascht es kaum, dass es inzwischen eine Abspaltung von Sugar gibt: Seit ungefähr drei Jahren werkelt der indische Anbieter Adventnet an Vtiger und tritt als Maintainer auf. Im Vergleich zu Sugar ist die VTiger-Oberfläche weniger opulent; das Partnernetz befindet sich noch im Aufbau. Lokalisierungen durch die Community gibt es inzwischen für 17 Sprachen. „Die Vtiger-Leute haben in der kurzen Zeit wirklich schon etwas bewegt“, lobt Hewson-Berater Korb.
Björn Schimpf, Mitinhaber der Stuttgarter Marketingagentur Visual4, hat in Kundenprojekten bereits Erfahrungen mit Vtiger und XRMS gemacht. Das in PHP programmierte Open-Source-System XRMS setzt die Agentur auch für eigene Zwecke ein. Die Software konzentriert sich auf die Kernfunktionen einer CRM-Lösung. Aufgaben, die beispielsweise durch betriebswirtschaftliche Standardsoftware oder Mailsysteme abgedeckt werden, überlässt es dagegen anderen Anwendungen. „Aber das macht nichts“, sagt Schimpf, „da die meisten Unternehmen diese Applikationen ja eh schon besitzen.“
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6 Kommentare zu Open Source ist auch beim CRM eine Alternative
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Wie in jedem Artikel können nicht alle wirklich kostenlosen CRM Anwendungen genannt werden.
An dieser Stelle möchte ich insbesondere auf iDempiere als ein reines Open Source Projekt hinweisen. Es wird wird weltweit von von vielen Personen entwickelt und enthält alle üblichen Funktionen die gerne im Wiki nachgelesen werden können.
http://wiki.idempiere.org/de/Hauptseite
Wichtig ist bei wirklich kostenlosen Projekten auch eine professionelle Hilfe. Hier sollte eine aktive Community vorhanden sein. Hier wird gerne auf offene Fragen eingegangen und das Programm durch Anregungen der Anwender immer weiter verbessert und um Funktionen ergänzt.
http://wiki.idempiere.org/de/Projekt:Aktuelle_Ereignisse
https://groups.google.com/forum/?fromgroups#!forum/idempiere
https://twitter.com/idempiere
Besonders hervorzuheben ist, dass iDempiere ohne großen Aufwand anpassungsfähig ist. Es können z.B. neue Felder oder sogar ganze Tabellen erzeugt werden. Eine genauere Beschreibung befindet sich auf der entsprechenden WIKI Seite: http://wiki.idempiere.org/de/Application_Dictionary
Insgesamt möchte ich hier auch auf das WIKI als Informationsquelle verweisen:
http://wiki.idempiere.org/de/Hauptseite
Eine Allgemeine Information zu Kosten:
Wenn als Basis Linux und PostgreSQL eingesetzt wird ist auch eine kostenlose und extrem solide Basis vorhanden.
Jedoch sind die Lizenskosten bei einem ERP System nur eine Komponente. Das ERP System auf die eingenen Bedürfnisse anzupassen und die Mitarbeiter entsprechend zu schulen verursacht bei jedem ERP System weitere Kosten (auch wenn diese Kosten „nur“ Zeit bedeuten.
Äpfel mit Birnen verglichen
Der Autor stellt in dem Beitrag kommerzielle und Open-Source Lösungen gegenüber und verweist dabei auf die deutsche open-source Lösung wice. Leider ist wice aber auch kommerziell.
Landläufig wird opensource mit kostenlos gleichgesetzt. In der Regel ist das auch der Fall, aber genau genommen bedeutet opensource nur offenen Quellcode.
Wice nutzt diese Verwirrung aus und versucht so Aufmerksamkeit (Kostenlose Werbung) zu erringen. Schade nur das der Autor dies nicht erkannt hat und wieder werbung für wice macht.
AW: Äpfel mit Birnen verglichen
Sie haben recht. Aber, der Anwender der sich hier bis zu Wice durchklickt wird das sehr schnell erkennen und deshalb jetzt und vor allem auch in Zukunft einen Bogen um alles machen, wo Wice draufsteht. Da man sich im Leben immer zweimal trifft, wird der Schuss also irgendwann nach hinten losgehen
AW: Äpfel mit Birnen verglichen
Ich weiß nun wirklich nicht, was daran verwerflich sein soll, wenn ein Software-Hersteller kommerziell ist. Wie Sie schon richtig bemerkt haben, bedeutet "Open Source", dass der Quellcode offen liegt. Das ist m.E. bei wice gegeben. Warum machen Sie dann diese Lösung schlecht?
AW: AW: Äpfel mit Birnen verglichen
:-D …also ich weiß wirklich nicht, was an "wice" "open source" sein soll, wenn mich schon auf der Startseite ein "kostenloser Demo-Account" anlacht.
Natürlich denkt jeder über Open Source-Projekte, dass diese nicht nur quelloffen, sondern auch kostenlos sind. Dies ist ja auch in 99% aller angebotenen Lösungen in diesem Segment der Fall, außer bei denen, die auf diesem Weg "quasi kostenloses" per "Open Source"-Etikett vertreiben wollen.
Keine gute, keine nette und erst recht keine Open-Source-Idee….
AW: Äpfel mit Birnen verglichen
Kann dem nur zustimmen. Bin selbst auif den Trick "open source" reingefallen und habe bei Wice meine Zeit unnötig vertan. Ein ehrlicher Artikel von zdnet hätte mir das erspart. Ob da finanzielle Interessen bestehen?