Canon schließt Werk in Gießen

250 von 400 Mitarbeitern werden entlassen

Canon will seinen einzigen deutschen Produktionsstandort im hessischen Gießen schließen. Das Werk könne sich gegen günstigere Wettbewerber aus China nicht mehr behaupten, berichtet die Zeitung „Die Zeit“. Im Zuge der Schließung wird Canon 250 Mitarbeiter entlassen.

„Der anhaltende Kostendruck in der Produktion von Kopierern erfordert eine Konzentration auf wenige kostengünstige Standorte“, sagte die Sprecherin von Canon Gießen, Harue Zipse-Utsunomiya. Das Ende der Produktion in Deutschland sei aber keineswegs eine Folge mangelnder Qualität oder fehlenden Arbeitseinsatzes. Im vergangenen Jahr wurden noch rund 10.000 Schwarz-Weiß-Kopierer in Gießen gefertigt.

Aus Sicht des weltweit tätigen Canon-Konzerns ist das Aus für die Niederlassung in Hessen nicht zu vermeiden. Alle Mitbewerber in Europa haben schon lange ihre Kopierer-Produktion nach Asien verlegt. „Dieser Entwicklung konnten wir uns nicht länger verschließen, wenn wir weiterhin im Wettbewerb bestehen wollen, der Preiskampf im Segment Schwarz-Weiß-Kopierer ist einfach zu stark“, sagte Zipse-Utsunomiya.

Die Geschäftsführung und der Betriebsrat des Unternehmens wollen für die 250 von Entlassungen betroffenen Mitarbeiter einen Interessenausgleich erzielen und einen Sozialplan aushandeln. Insgesamt sind am Standort Gießen 400 Menschen beschäftigt. „Die Leute sind bedrückt, weil sie nicht wissen, wen die Kündigungen treffen“, sagte Betriebsrätin Monika Müller. Der Teil der Mitarbeiter, der von einer Entlassung verschont wird, soll sich künftig auf Service- und Unterstützungsdienste konzentrieren.

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