Die Navigation per Handy ist inzwischen fast ebenso genau wie mit einem Portable Navigation Assistant, kurz PNA. Beide Systeme nutzen einen Chipsatz namens Sirf Star III, der innerhalb weniger Sekunden die Position erfasst und den Weg berechnet. Auch die Einstelloptionen sind annähernd gleich: kürzeste oder schnellste Route, Fußgänger- oder Kfz-Modus, Points of Interest. Alle Optionen, die wir von PNAs kennen, finden sich heute auch bei der Handy-Navigation. Das liegt daran, dass Anbieter wie Garmin oder Navigon ihre Software für die kleinen Handy-Bildschirme optimiert und die Bedienung auf eine Handytastatur hin angepasst haben.
Abstriche muss der Nutzer aber ganz klar bei der Größe der Darstellung machen. Auf einem Handy-Display, das im Schnitt nur drei mal vier Zentimeter misst, ist es wenig sinnvoll, eine detailreiche Karte anzuzeigen, auf der der Fahrer kaum etwas erkennt. Als viel praktischer erweist sich die Möglichkeit, sich den Weg ganz spartanisch nur mit Pfeilen anzeigen zu lassen. Damit entfällt für die Handy-Navigation aber eine Darstellungsform, die 2008 ihren Durchbruch feiern wird: Gebäude in 3D. Dabei werden markante Bauten, vor allem Kirchen und Sehenswürdigkeiten als naturgetreues 3D-Modell dargestellt, um die Orientierung zu erleichtern.
Eine Freisprecheinrichtung, wie sie die besser ausgestatteten PNAs mit sich bringen, sucht man bei der Handy-Navigation vergebens. Wer sein Mobiltelefon per Bluetooth mit einer GPS-Maus zum Navigator aufgerüstet hat, kann sein Headset nicht mehr mit dem Handy koppeln. Telefonieren während der Autofahrt ist damit nicht möglich. Auch die Option, Navigationsanweisungen über die Lautsprecher des Autoradios auszugeben, sucht man bei der Handy-Navigation vergeblich.
Das größte Manko bei der Nutzung von GPS ist allerdings die Akkulaufzeit der Mobiltelefone. Während alle PNAs im Schnitt vier bis fünf Stunden ohne Stromanschluss durchhalten, variieren die Zeiten bei den Handys und Smartphones erheblich. Wer sein Mobiltelefon per Bluetooth mit einer GPS-Maus koppelt, um sich lotsen zu lasen, kann dabei zusehen, wie der Akku leergesaugt wird. Aber auch Smartphones mit eingebautem GPS-Chip brauchen viel Strom. Gut, wenn der Nutzer sein Mobiltelefon über die Autobatterie laden kann. Doch leider lässt sich nicht jedes Handymodell mit Strom aus dem Auto wiederbeleben – das Nokia 6300 beispielsweise kann diese Energiequelle nicht nutzen.
Dafür punktet die Handy-Navigation immer dann, wenn die Kartendaten mit zusätzlichen Informationen angereichert sein sollen. T-Mobile liefert mit T-Navigate beispielsweise Angaben zum Wetter am Zielort. Der Active Pilot verrät, wo das günstigste Benzin zu haben ist. Weitere aktuelle Daten bekommt das Handy – wie auch der persönliche Navigationsassistent – per TMC.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Navigationssoftware fürs Handy: Onboard oder Offboard?
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.