Tatsächlich könnte es sich bei der Yahoo-Übernahme um einen Verzweiflungsakt handeln. Nachdem Microsoft trotz des gegen Netscape gewonnenen Browserkriegs im Netz im Netz nie wirklich Erfolg hatte, versucht Ballmer jetzt zu verhindern, dass diese Tür endgültig zufällt. Helfen soll dabei die – für die Werbeindustrie so wichtige – Zahl der bekannten Nutzer. Das ist eine Abkehr von der noch vor einem halben Jahr verfolgten Strategie, Google dadurch zu schwächen, dass Microsoft nach und nach in speziellen Nischen, die Google noch nicht so gut besetzt, die Marktführerschaft übernimmt.
Sowohl Microsoft als auch Yahoo versammeln jeder für sich hunderte von Millionen Nutzer auf ihren Portalen. Damit kann man zwar einen Marktführer nicht beeindrucken, dem es gelungen ist, „googeln“ oder eine leicht abgewandelte Form davon in allen gängigen Weltsprachen als Synonym für Websuche zu etablieren. Dafür aber sind Portale nach wie vor für viele User die erste Anlaufstation, von der aus man auf Online-Tour geht. Hinzu kommt die kostenlose Mail-Adresse, mit denen sich die User hervorragend an das Portal binden lassen.
Zugegeben, das klingt alles ein wenig altmodisch für Surfer, die in ihren Social Communities Microsoft & Co fast schon als Dinosaurier abgeschrieben haben, der den Zug zum Internetbtriebssystem längst verpasst hat. Google treibt solche Entwicklung mit so genannten Social Interfaces und der Bündelung von Netzwerken in Open-Social-Allianzen mit aller Macht voran. Der Grund: Die klassische Online-Werbung verliert an Wirkung, so dass man neue Formen erschließen muss. Social Networks und Video-Portale wie Youtube gelten als das El Dorado der Zukunft. Doch was, wenn die Auguren sich täuschen und auch die modische Web-2.0-Blase ihren Vorbildern folgt – und platzt?
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