Wo auch immer sie nun herkommen mögen – weniger geworden sind die Spam-Mails jedenfalls nicht: In den Retarus-Rechenzentren waren 2007 noch 95,4 Prozent des gesamten Mailaufkommens Spam, im Januar 2008 stieg der Spam-Anteil auf 96,7 Prozent. In dieselbe Richtung geht es auch bei den anderen Malware-Beobachtern. Ein Grund für die ungebremste Zunahme sind dabei paradoxerweise die verbesserten Filtertechnologien der Hersteller und Managed-Services-Anbieter: Die Spammer müssen dadurch heute mehr Mails versenden, um dieselbe Anzahl an Opfern zu erreichen wie früher.
Neben den bekannten Spam-E-Mails mit Hinweisen auf Medikamente, Pornografie oder Verdienst- und Anlagemöglichkeiten hat Sophos einen Trend zu Spam-Mails ausgemacht, mit denen versucht wird, die Aktienkurse von überwiegend unbekannten Firmen mittels falscher Informationen gezielt in die Höhe zu treiben. Im Oktober 2007 wurden dazu um Spam-Filter zu umgehen, auch E-Mails mit MP3-Dateien versandt: Eine monotone Stimme forderte darin die Empfänger auf, bestimmte Aktien zu kaufen.
Kaspersky hat diese MP3-Spam-Mails ebenfalls festgestellt, sieht darin jedoch keine besonders große Gefahr: Um die Dateigröße niedrig zu halten, waren die Versender gezwungen, Audio-Aufzeichnungen von sehr schlechter Qualität zu verwenden, so dass ihre Mitteilung ist selbst bei großer Lautstärke kaum zu verstehen war. Zudem veränderten die Absender die Aufzeichnung in jeder E-Mail ein wenig, um Spam-Filter zu umgehen, wodurch die Qualität weiter verschlechtert wurde. „Die schlechte Tonqualität wird dazu führen, dass sich die Nutzer diese Botschaften nicht anhören“, erklärt Andrey Nikishin, Director Hosted Security Services Business Unit bei Kaspersky. „Wir denken, dass MP3-Spamversand sich ab und zu wiederholen, jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf die Spamstatistik haben wird.“
Symantec hat zudem festgestellt, dass der sogenannte Image-Spam wohl seinen Höhepunkt überschritten hat. Waren im Januar 2007 bei rund 52 Prozent aller unerwünschten Mails die Botschaften in Bilder eingebettet, so traf das im Januar 2008 nur noch auf 8 Prozent zu. Gleichzeitig nahm die durchschnittliche Dateigröße des Anhangs ab.
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