Für IBM hängt viel davon ab, dass auch die neue Generation der Großrechner Erfolg hat. Zwar trägt der Verkauf der Mainframes selbst nur rund vier Prozent zum Umsatz bei, der Verkauf von passenden Software- und Storage-Lösungen sowie den Services macht aber ein Viertel des Gesamtumsatzes aus. Und ist dabei hoch profitabel: Denn laut Analysten erzielt IBM damit die Hälfte seines Gewinns.
Aktionen wie die Gründung der Mainframe Migration Alliance durch Microsoft 2004 dürfte Big Blue daher gar nicht gerne sehen. Immerhin begleitete die Organsiation im vergangenen Jahr laut Medienberichten über 80 Migrationsprojekte weg vom Mainframe, 55 weitere sollen bereits angestoßen sein.
Ersatz zu finden ist für IBM schwierig: In Westeuropa und den USA sind kaum neue Kunden für die Großrechner zu gewinnen, für die man mehr als 650.000 Euro hinlegen muss: Entweder sind die entsprechenden Firmen schon Kunden, oder sie schrecken davor zurück, ihre aus tausenden von Servern bestehenden Rechenzentren zu migrieren. Was also hierzulande bleibt, ist das Upgradegeschäft für Besitzer bisheriger Mainframe-Generationen.
Das funktioniert auch recht gut: Laut Mainframe-Produktmanager Roland Trauner setzen nur noch 20 Prozent der Firmen auf die 2003 eingeführte z990-Serie, 80 haben den Schritt zur z9-Serie vollzogen. Trauner erwartet, dass diese Durchdringungsrate in drei Jahren auch mit der z10-Serie erreicht sein wird.
Auf zusätzliches Geschäft kann IBM dagegen in Ländern wie Russland, Indien, China und Brasilien hoffen. Dort stiegen die Mainframe-Verkäufe bereits im vergangen Jahr um 18 Prozent. Banken, Konzerne und Regierungseinrichtungen in diesen Ländern, die bisher eine vergleichsweise bescheidene IT-Ausstattung besitzen, kommen die Vorteile der neuen Mainframe-Generation äußerst gelegen. Denn auch dort haben die Anwender ähnlich hohe Erwartungen an die Verfügbarkeit und Sicherheit von Geldautomaten oder Mobilfunkdiensten. Und Sorgen um die Altlasten, die ihre westlichen Pendants in Form von riesigen Serverfarmen mit sich herumschleppen, brauchen sich die Unternehmen in diesen aufstrebenden Ländern auch nicht zu machen.
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