Balda kann Finanzkrise vorerst abwenden

Rückkauf von Tochtergesellschaften soll Liquiditätsbelastungen verringern

Balda hat die vor wenigen Tagen kolportierte Liquiditätskrise nach eigenen Angaben noch abwenden können. Der Touchscreen-Hersteller teilte mit, dass die drei im Vorjahr veräußerten Tochtergesellschaften wieder zurückgekauft worden seien, was zu geringeren Liquiditätsbelastungen führe. Zudem forderten betroffene Banken die fälligen Kredite vorerst nicht zurück.

Das Unternehmen besitzt nun alle Geschäftsanteile an der Ende 2007 an die KS Plastic Solutions verkauften Balda Solutions Deutschland, der Balda Werkzeug- und Vorrichtungsbau sowie der Balda Solutions Hungaria. Anders als Verhandlungen über eine Überbrückungsfinanzierung durch Banken seien Gespräche zwischen Balda und anderen potenziellen Geldgebern erfolgreich verlaufen, hieß es.

Erst am Mittwoch hatte Balda erklärt, dass die Liquidität des Unternehmens nicht für den erforderlichen Verlustausgleich der drei veräußerten Töchter ausreiche. Balda hatte sich im Rahmen von Abführungsverträgen bereit erklärt, die Verluste der drei Unternehmen für 2007 zu tragen. Dies führte nun zu einem überraschend hohen Verlust für 2007.

Zeitgleich mit der Bekanntgabe der Liquiditätsprobleme hatte das Unternehmen die für März angesetzte Bilanzpräsentation sowie den Termin für die Hauptversammlung im kommenden Mai auf unbestimmte Zeit verschoben. Gerüchten zufolge haben Banken zudem bereits die Insolvenz des Unternehmens geprüft.

Der Aktienkurs des Touchscreen-Herstellers gab aufgrund der Negativmeldungen am Mittwoch deutlich nach. Während das Wertpapier vergangene Woche noch bei 6,7 Euro notierte, fiel der Kurs in den vergangenen Tagen deutlich unter 4 Euro. Kurz nach Handelsbeginn legte das Papier heute erneut zu und lag am Vormittag mit plus 12,43 Prozent bei 4,07 Euro.

Obwohl der Konzern große Verluste in Zusammenhang mit den Tochtergesellschaften bestritten hatte, lagen die Belastungen laut Medienberichten bei 30 bis 40 Millionen Euro. Das Unternehmen selbst wies diese Zahlen deutlich zurück: Die Belastungen beliefen sich auf unter 30 Millionen Euro, erklärte ein Balda-Sprecher.

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