Windows Vista ist bekanntlich nicht das schnellste Betriebssystem. Der Grund dafür ist, dass eine Reihe überflüssige Dienste gestartet werden. Windows Server 2008 hingegen installiert sich schlank. Zusätzliche Dienste werden später hinzugefügt. Mit einigen Änderungen macht man Windows 2008 zur flotten Profi-Arbeitsstation, die von Vista kaum zu unterscheiden ist.
Anders als beim Client-Server-Paar Windows 2003 und XP basieren Windows 2008 und Vista SP1 auf demselben Build 6001. Treiber, die unter Vista SP1 lauffähig sind, funktionieren auch unter Windows Server 2008.
Aero-Oberfläche oder Design „Vista-Basis“ aktivieren
Allen anderslautenden Behauptungen zum Trotz kann auch Windows Server 2008 mit der Aero-Oberfläche betrieben werden. Dazu ist zunächst ein DirectX-10-Treiber zu installieren. Die neuesten Treiber von ATI und Nvidia funktionieren im ZDNet-Test problemlos.
Ohne DirectX-10-Treiber lässt sich nur das Design „Vista-Basis“ verwenden.
Treiber von ATI und Nvidia lassen sich problemlos in Windows Server 2008 installieren.
Anschließend ruft man im Server-Manager die „Features“ auf und wählt „Add Features“. Nun wird das Feature „Desktop Experience“ hinzugefügt. Hiernach ist unter Umständen ein Reboot fällig. Danach muss der Dienst „Themes“ (deutsch „Designs“) aktiviert werden. Dies geschieht im Server-Manager unter „Configuration – Services“. Nach einem Doppelklick auf den Dienst wählt man den automatischen Start und startet den Dienst unverzüglich.
Der Dienst „Themes“ ist für die Aero-Oberfläche unverzichtbar.
Nun lässt sich unter „Control Panel – Personalize – Themes“ das Design „Windows Vista“ auswählen. Unter „Control Panel – Personalize – Windows Color and Appearance“ kann jetzt „Windows Aero“ gewählt werden.
Zum Abschluss empfiehlt es sich, die Einstellungen unter „Control Panel – System – Advanced System Properties – Advanced – Performance – Settings – Visual Effects“ an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Audio aktivieren
Standardmäßig gibt es auf einem Server keine Sound-Unterstützung. Dazu wird der Dienst „Windows Audio“ analog zum Dienst „Themes“ aktiviert. Danach lassen sich Audio-Treiber, wie unter Vista gewohnt, installieren, sofern sie nicht von selbst gefunden werden.
Allerdings verhält sich Windows Audio dann genauso wie in Vista. Beim Abspielen aller Multimedia-Inhalte wird bis zu 70 Prozent der Netzbandbreite nur für Multimedia-Anwendungen reserviert. Hört man sich bei der Arbeit einen 128 KBit/s breiten Audio-Stream an, muss dafür die Netzwerkkarte nicht gleich von 100 auf 30 MBit/s heruntergeregelt werden.
In der Regel ist es daher sinnvoll, im Registry-Key „HKEY_LOCAL_MACHINE
Windows Search
Die Windows-Suche in Vista ist bekannt dafür, nicht sonderlich viel zu finden. In der Regel wird man sie nicht weiter vermissen. Bei Windows Server 2008 kann sie bei Bedarf installiert werden. Dazu fügt man im Server-Manager die Rolle „File-Services“ hinzu. Dabei lässt sich „Windows Search“ als Unterrolle anklicken. Nicht benötigte Dienste, etwa DFS oder der NFS-Server, können weggelassen werden.
Leistungseinstellungen anpassen
Anders als Vista hat Windows Server 2008 Superfetch nicht aktiviert. Superfetch kann je nach Anwendungsfall eine Steigerung oder Reduktion der Performance bringen. Hier hilft es nur, auszuprobieren, ob ein Autostart des Superfetch-Dienstes etwas bringt.
Im Dialog „Control Panel – System – Advanced System Settings – Advanced – Performance – Settings – Advanced“ kann das Prozessor-Scheduling für eine Bevorzugung von Diensten oder Vordergrundprogrammen angepasst werden. Vista gibt Vordergrundprogrammen den Vorzug, während Windows Server 2008 alle Prozesse gleich behandelt. Grundsätzlich ist die Einstellung, wie sie Windows Server 2008 per Default verwendet, auch für einen Desktop-Rechner die bessere Wahl.
Hier gibt es ein paar Ausnahmen. Beteiligt man sich an einem Distributed-Computing-Projekt, beispielsweise SETI@Home, so kann man die Responsivität des Rechners verbessern, wenn die Work-Units des Projekts als Dienst laufen. Das muss im Einzelfall nachgeschaut werden. Dazu öffnet man den Taskmanager, geht auf den Reiter „Processes“ und fügt unter „View – Select Columns“ die Spalte „Session ID“ hinzu. Wenn die Session-ID des Prozesses vom Distributed-Computing-Project den Wert Null hat, so sollte das Prozessor-Scheduling, wie bei Vista, auf den Wert „Programs“ eingestellt werden.
Nun sollte man noch den Shutdown-Event-Tracker abschalten. Abschließend kann ein Blick auf die Energieoptionen geworfen werden. So schaltet Windows Server 2008 beispielsweise niemals die Festplatte ab.
Auf diese Art und Weise hat man schnell aus Windows Server 2008 eine neue Vista-Edition gemacht, die etwa den Namen „As-Fast-As-Windows-2000-Edition“ tragen könnte. Gegenüber der Ultimate-Edition fehlt nur das Media-Center. Zu beachten ist, dass es keine Systemwiederherstellungsfunktion gibt, wie man sie von Vista kennt. Schattenkopien müssen mit dem Kommandozeilenbefehl Diskshadow selbst angelegt und verwaltet werden.
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