Im Test ist die Kamera ohne größere Verzögerung knipsbereit, wenn man die schützende Abdeckung auf der Rückseite des Handys zur Seite geschoben hat. Das Wichtigste vorweg: Die Bilder wirken ordentlich. Im Vergleich zu Nokia N95, LG Viewty und Sony Ericsson K850i überzeugen die Fotos des Samsung-Geräts – und setzen qualitativ noch eins drauf. Allerdings erwartet man, dass der Xenon-Blitz deutlich heller ist. Allzu viel bringt er in dunklen Umgebungen nicht.
Die Qualität der Fotos hängt direkt vom Umgebungslicht ab. Ist es hell, überzeugen die gestochen scharfen Fotos mit tollen Farben. Im Dunkeln hilft der Blitz nur, Objekte in unmittelbarer Nähe zu erhellen. Was weiter von der Linse entfernt ist, wirkt blaustichig und unscharf.
Der dreifache optische Zoom leistet tolle Arbeit. Vor allem draußen – in Räumen ist es meist zu dunkel. Natürlich kommt er nicht an den 10fach-Zoom von kompakten Kameras heran, aber im Vergleich zum digitalen oder gar fehlenden Zoom der meisten anderen Mobiltelefonen schafft das Samsung-Handy einen Quantensprung.
Wirklich beeindrucken kann die integrierte Videoschnittsoftware. Sie erlaubt das Zusammenführen von Videoclips, Audiospuren und Fotos, ohne die Daten auf den PC übertragen zu müssen. Zwar hat sie nicht die Vielzahl der Optionen von Adobe Premiere, ist aber gigantisch für eine mobile Applikation.
Auch der Media Player überzeugt. Das SGH-G800 ist zwar kein Iphone, aber man kann Lieder in Playlisten zusammenfassen oder nach Künstler oder Album sortieren. Die Software unterstützt diverse Dateiformate inklusive Windows-Media-DRM. Der im Handy verbaute Lautsprecher erzeugt einen ordentlichen und erstaunlich lauten Sound. Leider hat das Samsung-Handy keine Klinkenbuchse zum Anschluss eines guten Kopfhörers. Der mitgelieferte ist nur mittelmäßig. Immerhin funktioniert die Übertragung von Stereo-Audio auch kabellos per Bluetooth.
Die größte Schwachstelle des SGH-G800 ist der Webbrowser. Zwar surft das Handy dank HSDPA sehr schnell im Netz, kann das aber nicht umsetzen: Seiten sehen grausam aus und werden häufig nicht richtig dargestellt. Ein Vergleich mit Nokias Minimap-Browser oder dem Safari des Iphones ist quasi nicht möglich – hier muss Samsung dringend nachlegen. Man sollte das SGH-G800 eher als Modem für ein Notebook einsetzen, als es selbst für Surf-Sessions im Netz zu verwenden.
Fazit
Die Erwartungen an das G800 waren vor dem Test sehr hoch. Den Großteil konnte das Samsung-Handy auch erfüllen – es ist ein attraktives, solides Handy mit simpler Bedienung und überzeugender Digicam. An manchen Punkten hat das Gerät allerdings enttäuscht. So dürfte der Blitz ein gutes Stück heller sein – im Vergleich zu dem des K850i von Sony Ericsson wirkt er fast schon wie eine Foto-LED.
Außerdem ist das Gerät einfach etwas zu klobig – vor allem im Vergleich zu anderen Samsung-Handys. Wer sein Mobiltelefon in der Jackentasche transportiert, dürfte sich daran allerdings nicht stören.
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