Studie: Über 50 Prozent der Deutschen kennen IPTV nicht

Nur zwölf Prozent wissen, was sich hinter dem Begriff verbirgt

Obwohl IPTV bereits seit knapp zwei Jahren in Deutschland verfügbar ist, haben über 50 Prozent der Deutschen noch nie von dem Internet-Übertragungsstandard gehört. Nur zwölf Prozent können den Begriff korrekt zuordnen. Das ist das Ergebnis der heute veröffentlichten Studie „IPTV – Das neue Fernsehen?“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC), für die 500 Haushalte mit Breitband-Anschluss und über 30 IPTV-Experten befragt wurden.

Zwar schätzt die Mehrheit der Verbraucher der Untersuchung zufolge die Vorzüge der neuen Übertragungstechnik, allerdings ist den meisten der Preis des Internet-Fernsehens noch zu hoch. Abschreckend wirke auch die lange Vertragslaufzeit.

Die derzeit üblichen Vertragsmodelle sind den Studienautoren zufolge für die meisten potenziellen IPTV-Kunden nicht attraktiv. Für knapp acht von zehn Befragten sei der Preis für die neue Art der Fernsehübertragung die höchste Marktbarriere. Bei einem kombinierten Angebot aus Breitbandanschluss mit IPTV, Internet und Telefonie (Triple-Play) liege die akzeptierte Preisspanne zwar zwischen monatlich 24 und 48 Euro, bei einem Preis von 30 Euro für Triple-Play-Dienste sei die Wechselbereitschaft aber am höchsten. Für IPTV als Einzelleistung zu einem bestehenden Internet- beziehungsweise Telefonvertrag würden die meisten Befragten zwischen 8 und 17 Euro pro Monat zusätzlich zahlen. Allerdings wird solch eine Option derzeit am Markt nicht angeboten.

Als Wechselbarriere zu IPTV wirkt laut PWC auch die geforderte Vertragsbindung. Mehr als jeder Zweite wäre bereit, einen IPTV-Receiver zu kaufen, um eine lange Vertragsbindung zu umgehen. Im Vergleich dazu würde nur jeder Dritte eine 24-monatige Vertragsbindung mit subventioniertem Empfangsgerät eingehen.

„IPTV hat das Potenzial, sich in Deutschland neben Kabel, Satellit und terrestrischem Empfang als Übertragungsweg zu etablieren. Jedoch müssen die Anbieter die Alleinstellungsmerkmale von IPTV stärker in den Vordergrund rücken und ihre Preismodelle überarbeiten“, sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PWC. Unter angepassten Voraussetzungen halten die PWC-Experten bis 2012 rund zwei Millionen Haushalte in Deutschland mit IPTV für möglich. Das entspräche einem Marktanteil von 5,5 Prozent aller Fernsehhaushalte.

Themenseiten: Price Waterhouse Coopers, PricewaterhouseCoopers, Telekommunikation

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1 Kommentar zu Studie: Über 50 Prozent der Deutschen kennen IPTV nicht

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  • Am 5. April 2008 um 11:03 von Uwe Weitz

    Ich liebe Statistiken…
    >> Über 50 Prozent der Deutschen kennen IPTV nicht

    2006 waren über 46% der Deutschen über 45 Jahre alt… heute wahrscheinlich noch ein paar mehr. Kann es sein, daß unter diesem Gesichtspunkt die Headline nicht so verwunderlich ist?
    Das soll keine Kritik an Mitbürgern höheren Alters sein, im Gegenteil: Die haben vielleicht ganz andere und wichtigere Sorgen, als IPTV.

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