Laut Apple-Chef Steve Jobs ist der hauseigene Browser Safari der schnellste auf dem Markt. Allerdings hat Jobs zu Benchmarks ein besonderes Verhältnis. Als er 2003 die neue Power-Mac-Version auf Basis des G5-Prozessors vorstellte, waren die zugrunde liegenden Benchmarkverfahren alles andere als praxistauglich. Immerhin ist der Mann lernfähig und hat erkannt, dass Intel-Chips doch gar nicht so schlecht sind.
Jobs‘ Aussage, dass Safari der schnellste Browser sei, basiert auf Tests, die die Firma mit iBench 5.0 durchgeführt hat. Wie auch die ZDNet-Messungen mit diesem Benchmark ergeben, ist Safari tatsächlich viel schneller als der Mitbewerb. Allerdings muss man die Werte mit Vorsicht genießen. Wie manuelle Messungen mit einer Stoppuhr zeigen, ist der Safari-Browser nicht ganz so schnell, wie er vorgibt. Mit dem JavaScript-Event onload ermittelt iBench die Ladezeit einer Seite. Safari verwendet diese Prozedur, kurz bevor die Seite fertig geladen ist. Trotz dieser Ungenauigkeit bleibt er – auch bei kritischer Prüfung – ein sehr schneller Vertreter seiner Zunft.
Die Darstellung von HTML-Seiten des iBench-Tests gelingt Safari am schnellsten. Mit unter 10 Sekunden geht der Browser deutlich fixer zu Werke als Opera 9.27 mit über 48 Sekunden. Ist das Safari-Plug-in STAND installiert, verlängert sich allerdings die Ladezeit unter Safari auf über 18 Sekunden. Möglicherweise unterbindet das Plug-in die verfrühte Mitteilung Safaris über die Fertigstellung der Seite an iBench. Dennoch belegt der Apple-Browser mit STAND immer noch den ersten Platz. Im Vergleich der Beta-Versionen gelingt Opera eine dramatische Verkürzung der Ladezeit von über 48 Sekunden mit Version 9.27 auf unter 20 Sekunden mit der aktuellen Beta 9.50. In den XML-Tests belegt Safari wiederum den ersten Platz. Hier hat die Verwendung von STAND keine großen Auswirkungen. Am langsamsten geht in diesem Test Opera zu Werke. Die Beta-Version ist anders als beim HTML-Test diesmal nicht schneller als die aktuelle Variante 9.27.
Aus den JavaScript-Tests geht wiederum Safari als Sieger hervor. Zum andern zeigt der Test auch das enorme Optimierungspotential der Browser-Entwicklung. Von den Beta-Versionen kann besonders Firefox 3.0 Beta 5 deutliche Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger erzielen. Statt 3,91 Sekunden mit Firefox 2.0.13 benötigt die aktuelle Firefox-Beta für den Test HTML/JavaScript DOM nur noch 1,07 Sekunden. Auch Opera und Safari erzielen im Vergleich zu den jeweiligen Vorgängerversionen deutlich bessere Leistungen.
- Performance-Check: IE, Firefox, Opera und Safari im Benchmark-Test
- Benchmarks und Testsystem
- Windows Vista SP1: HTML, XML, JavaScript (iBench 5.0)
- Windows Vista SP1: SunSpider JavaScript
- Mac OS X 10.5.2 : HTML, XML, JavaScript
- Mac OS X 10.5.2 Leopard: SunSpider JavaScript
- Speicherbedarf
- Performancevergleich: Mac OS, Vista
- Fazit
- Benchmark-Grafiken
Neueste Kommentare
2 Kommentare zu Performance-Check: IE, Firefox, Opera und Safari im Benchmark-Test
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Schmerzlich vermisst ..
Mich hätte interessiert, wie der Firefox und Opera auch unter Linux gegenüber stehen. Ich könnte mir vorstellen, dass hier auch ein Unterschied zwischen Windows und Linux zu erkennen ist. Safari und IE sowieso fallen hier ja aus, weil sie (afaik) nicht plattformübergreifend angeboten werden.
AW: Schmerzlich vermisst ..
In den meisten Benchmarks läuft Firefox unter Linux etwas schneller. Größere Unterschiede gibt es jedoch nicht.