Die Infineon-Tochter Qimonda hat das Ergebnis des Halbleiterherstellers im zweiten Geschäftsquartal 2008 stark belastet. Der Verlust erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal von 396 Millionen auf 1,371 Milliarden Euro. Das geht aus den heute veröffentlichten Zahlen hervor.
In den Quartalsverlusten ist eine Abschreibung in Höhe von 1 Milliarde Euro enthalten, die aus der 77,5-prozentigen Beteiligung an Qimonda resultiert. Dennoch bestätigte Infineon seine Prognose für das Gesamtjahr 2008.
Für 2009 ist Infineon-Chef Wolfgang Ziebart allerdings nicht mehr so zuversichtlich gestimmt: Wenn sich das Verhältnis von Euro zu Dollar auf dem Niveau von 1,60 Dollar einpendeln sollte, „wird es nicht möglich sein, eine EBIT-Marge von zehn Prozent zu erreichen“.
Für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2008 erwartet Infineon im Vergleich zum zweiten Quartal einen unveränderten oder leicht rückgängigen Umsatz. Das Unternehmen geht davon aus, dass das EBIT ohne Berücksichtigung von Sondereffekten gegenüber dem Vorquartal zurückgeht, aber mit einer Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich positiv ausfallen wird. Aus dem Verkauf der Festplattensparte an LSI soll zudem ein zusätzlicher Gewinn in Höhe von 40 Millionen Euro resultieren.
Die Tochter Qimonda hatte im vergangenen Quartal einen Verlust von 482 Millionen Euro gemacht. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres belief sich der Fehlbetrag auf 1,08 Milliarden Euro.
Vor diesem Hintergrund verschärft Qimonda derweil seinen Sparkurs. Das Unternehmen werde jährlich seine Kosten um 180 Millionen Euro senken und streiche dafür weltweit jeden zehnten Arbeitsplatz, sagte Firmenchef Kin Wah Loh. Infineon hatte gestern bereits den Verkauf und die Dekonsolidierung des Tochterunternehmens angekündigt.
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