Mars-Mission vertraut auf künstliche Intelligenz

Kommunikationstool spart Ressourcen und verhindert Datenverlust

Für einen effizienteren und zuverlässigeren Download von Missionsdaten des Mars-Orbiters „Mars Express“ hat die ESA ab sofort ein Künstliche Intelligenz-System (KI oder englisch AI) namens Mars Express AI Tool (MEXAR2) im Einsatz. Bis dato war die Zeitplanung der Mars-Kommunikation mithilfe von Menschen gesteuerter Software erfolgt. „Das ist mühsam und zeitraubend. Es konnte auch nicht den gelegentlichen Verlust wertvoller wissenschaftlicher Daten verhindern“, sagt Alessandro Donati, Leiter des „Advanced Mission Concepts and Technologies Office im European Space Operations Centre“ (ESOC) der ESA.

„Mit MEXAR2 wurde der Verlust von gespeicherten Datenpaketen weitgehend eliminiert“, so Fred Jansen, Mission Manager für Mars Express bei der ESA. Der Arbeitsaufwand für die Erstellung der Daten-Download-Pläne sei um 50 Prozent gesunken, heißt es aus dem ESOC. Aufgrund des erwiesenen Erfolges von MEXAR2 werde nun an der Anwendung der KI-Konzepte für andere Aufgaben gearbeitet. Ein Beispiel sei das Projekt „RAXEM“ für die Optimierung der Kommunikation in die umgekehrte Richtung, von der Erde zu Mars Express.

MEXAR2 sei ein Wegbereiter für KI im Bereich der Raumfahrt, betont Ari Kristinn Jónsson, Computerwissenschaftler an der Universität Reykjavík. Noch seien bei ESA und NASA sehr wenige echte KI-Tools im Einsatz. Er erwarte jedoch, dass KI-Systeme in 20 Jahren eine etablierte Kerntechnologie im operativen Bereich von Raummissionen darstellen.

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