Tintendrucker dank neuer Technologien vor Comeback

Als größter Druckeranbieter hat natürlich auch HP an neuen Konzepten für Tintendrucker gearbeitet. Offiziell wird das zwar nicht eingestanden, aber wohl unter anderem deshalb, weil HP bei Laserdruckern von Zulieferern wie Canon oder Konica Minolta abhängig ist. Beide sind aber andererseits auch Wettbewerber von HP. Indem die Kalifornier ihre Kompetenz bei Tinte ausbauen und Geräte entwickeln, die mit Lasertechnologie vergleichbar sind, wischen sie also auch der Konkurrenz eines aus – die ja ansonsten an jedem verkauften HP-Laserdrucker kräftig mitverdient.

Diese Strategie erschwert die Vermarktung: Der Hersteller muss schließlich befürchten, sich durch Neugeschäft mit dem einen Produkt langjährige Kunden für ein anderes Produkt selbst wegzunehmen. Dass kann aber nicht der Sinn der teuren Entwicklung einer neuen Technologie sein.

Daher konzentrierte sich HP bei den neuen Tintendruckern mit Edgeline-Technologie, der HP CM8000-Color MFP-Serie, zunächst auf DIN-A3-fähige Abteilungs- und Etagendrucker. In diesem Segment hatten bislang die traditionellen Kopiererhersteller die Nase vorn. An ihrem Vorbild orientiert sich auch der Vertrieb: Die Edgeline-Geräte werden nur von ausgewählten HP-Partnern und nur zusammen mit Serviceverträgen vermarktet.

Die Multifunktionsgeräte CM8060 Color MFP und CM8050 Color MFP drucken und kopieren bis zu 60 DIN-A4-Seiten in Schwarzweiß und 50 in Farbe, beziehungsweise 50 in Schwarzweiß und 40 in Farbe. Das durchschnittliche monatliche Volumen gibt HP mit bis zu 50.000 Seiten an.

Was macht die Edgeline-Technologie aus? Im Grunde genommen hat HP vier in anderen Bereichen bewährte Drucktechnologien zu einem neuen Konzept zusammengefasst und aufeinander abgestimmt. Die vier Säulen der Edgeline-Technologie sind besonders breite Druckköpfe für schnellen Druck, eine rotierende Trommel für den Papiertransport, pigmentbasierende, schnelltrocknende Tinten und eine sogenannte Bonding-Flüssigkeit.

Das Druckkopfmodul ist halb so breit wie eine DIN-A4-Seite und besteht aus fünf versetzt angebrachten Tintendruckköpfen. In den Geräten der HP-CM8000-Color-MFP-Serie arbeiten zwei Druckkopfmodule nebeneinander, so dass die komplette Breite einer DIN-A4-Seite in einem Zug bedruckt wird. Jeder der Tintendruckköpfe ist mit 2.112 Düsen ausgerüstet, ein Druckkopfmodul mit 10.560. Es lassen sich zwei Farben mit je 5.280 Düsen gleichzeitig drucken.

Die rotierende Trommel hat sich HP von den eigenen großen Digitaldruckmaschinen abgeschaut. Sie sorgt dafür, dass sich nicht der Druckkopf bewegen muss, sondern das Papier unter dem starren Druckkopf hindurchgezogen wird. Das spart fehleranfällige Mechanik und sorgt für höhere Druckgeschwindigkeit.

Für Edgeline entwickelte HP zudem säurefreie, verblassungsresistente, schnelltrocknende, pigmentbasierende Tinten sowie eine Bondingflüssigkeit. Letztere wird vor der Farbe auf das Papier aufgetragen und sorgt für schnelle Haftung der Pigmente auf dem Papier.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Tintendrucker dank neuer Technologien vor Comeback

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  • Am 20. Mai 2008 um 8:31 von None

    Marketing …
    Mal wieder wird versucht mit neuer Technik dem Endkunden die Entscheidung bei Kauf schwieriger zu machen bzw. Diskussionen anzubahnen um eventuell doch verkaufen zu können.

    Laser sind gut, schnell und günstig !

    Etwas mehr kritische Betrachtung hätte ich dem Autor schon zugetraut.

  • Am 19. Mai 2008 um 13:22 von Tom

    Festtinte wieder belebt ?
    Xerox hat hie aufgehoert neue Drucker mit Festtinte zu entwickeln und davor war’s halt Tektronix.

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