Forscher entwickeln personalisierte Zeitung auf E-Paper

Unter dem Namen „News4Me“ entwickeln Forscher der TU Berlin und der Entwicklungslabors der Deutschen Telekom (T-Labs) derzeit eine personalisierte, elektronische Zeitung für die mobile Nutzung. „Unser Anspruch ist es, jedem Leser die Nachrichten zu liefern, die seinem persönlichen Interesse entsprechen. Wir wollen eine individuelle Artikelauswahl aus verschiedenen abonnierten Zeitungen auf einem mobilen Gerät mit großem Bildschirm liefern“, erläutert Techniker Dávid Kapitáni das Forschungsziel.

Der Dienst ähnele dem Google-Service iGoogle. Allerdings beschränke sich das News4Me-Angebot auf Artikel, die in Zeitungen oder Zeitschriften abgedruckt sind. Außerdem wolle man die Form echter Printprodukte möglichst beibehalten, so Kapitáni.

An den T-Labs forschen die Softwaretechniker nun an Algorithmen, die es der News4Me-Software ermöglichen, jene Artikel herauszufiltern, die den Leser aktuell interessieren. Damit sollen sowohl das Durchblättern der Zeitung auf der Suche nach interessanten Themen als auch der Kauf vieler Printprodukte entfallen.

Die fertig entwickelte Plattform soll Inhalte und Layout kontinuierlich anpassen, da News4Me jedes Mal dazulernt, wenn der Nutzer seine Artikel liest. Dabei werden Änderungen in den Präferenzen laufend registriert und das Artikelangebot für die nächste Ausgabe angepasst. „Für Verlage ist das beispielsweise auch im Hinblick auf die zielgerichtete Platzierung von Werbung interessant, die sich an den jeweiligen Leser richtet“, sagt Kapitáni.

Bei der Art des Geräts schwebt den Technikern ein E-Paper – nahezu in Zeitungsgröße – vor. Zum Einsatz könnten biegbare Displays kommen, wie sie von einigen Unternehmen bereits entwickelt werden. Die holländische Firma Polymer Vision hat beispielsweise mit Readius einen eBook-Reader vorgestellt, der ein aufrollbares Display nutzt und somit auf engstem Raum einen relativ großen Bildschirm unterbringt.

„Wichtig ist in jedem Fall, dass der Bildschirm groß genug ist, um ein bequemes Lesen zu ermöglichen“, sagt Kapitáni und verweist auf Amazons Kindle. Das Gerät sei ein Ansatz, der in die richtige Richtung gehe, allerdings müsse ein E-Paper für News4Me noch deutlich einfacher zu handhaben sein. Zudem wollen die Techniker ihr Produkt mit verschiedenen Funktechnologien ausrüsten, um eine permanente Anbindung an das Web zu gewährleisten.

ZDNet.de Redaktion

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