Studie: Nur wenige nutzen Internet auf dem Handy

Mobile Web-Nutzer bevorzugen klassische Dienste wie E-Mail

Nur drei Millionen Internetnutzer gehen auch per Handy ins Netz, obwohl bereits knapp 26 Millionen ein internetfähiges Mobiltelefon besitzen. Das belegt die Studie „Mobile Web Watch 2008“ des Management-Beratungsdienstleisters Accenture.

„Der PC reicht mir aus, um ins Netz zu gehen“, sagen drei von vier Befragten, die die Internetfunktion ihres Handys nicht nutzen (79 Prozent). 71 Prozent finden die Kosten für mobile Datenverbindungen zu hoch.

Außerdem erleben viele Verbraucher das „Hosentaschen-Internet“ als unbequem und schwierig zu bedienen: Zwei von fünf Befragten sagen, Online-Angebote würden auf Handy-Displays zu klein und zu unübersichtlich dargestellt (39 Prozent). 22 Prozent finden es zu kompliziert, auf Internetseiten per Mobiltelefon zu navigieren.

Heute greifen Kunden mobil vor allem auf klassische Dienste zu, die wenig Verbindungszeit und Datenvolumen kosten: E-Mail (54 Prozent), Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft (44 Prozent) sowie Wetterinformationen (32 Prozent). Dabei geht jeder dritte befragte Kunde höchstens in Ausnahmefällen mobil ins Internet (36 Prozent).

Online-Unterhaltungs- und Web-2.0-Angebote fristen noch ein Schattendasein auf dem Mobiltelefon. Nur 13 Prozent der Nutzer laden per Handy Musik aus dem Netz, 9 Prozent laden Videos und besuchen außerdem soziale Netzwerkplattformen wie Facebook und StudiVZ. Eine Ausnahme bilden die jungen Kunden. Jeder vierte 14- bis 19-Jährige nutzt Musik- und Videodownloads sowie Social Networks. Auch Handy-TV wird es den Umfrage-Ergebnissen nach schwer haben – nur 17 Prozent der Befragten würden es nutzen.

Laut Nikolaus Mohr, Geschäftsführer im Bereich Communications & High Tech bei Accenture, könnten Navigations- und ortsabhängige Dienste die Internetnutzung per Handy ankurbeln. Denn 70 Prozent aller 2043 befragten Internetnutzer würden ihr Handy auch als Navigationsgerät verwenden. Für 42 Prozent wäre es ein Mehrwert, wenn es ihnen anzeigte, wo unterwegs interessante Geschäfte, Gaststätten oder Veranstaltungen zu finden sind. Mobile Bezahldienste finden ebenfalls Anklang: 35 Prozent der Befragten würden ihr Mobiltelefon wie eine Geld- oder Kreditkarte nutzen, und jeder vierte würde Online-Banking per Handy betreiben (24 Prozent).

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7 Kommentare zu Studie: Nur wenige nutzen Internet auf dem Handy

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  • Am 19. Juni 2008 um 9:14 von Kein Onlinenutzer

    Internetkosten
    ganz klar das es nur wenige Nutzer gibt, bei den Preisen.
    In anderen Ländern kosten Flatrate’s für Onlineverbindungen (ohne Vertragszeiten) rund 20-30 Euro im Monat. Hat jemand schon mal die Onlinetarife aller vier Anbieter in Deutschland mal durchgerechnet ? Ich schon. Bei rund 9-20 Cent per 10kb (weis eigentlich jemand wie wenig 10Kb sind) kommen bei rund 2GB Volumen/monat rund 40.000,– Euro zusammen !!!
    Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen !
    Da kostet das Anzeigen von eins zwei Webseiten schnell mal 2-3 Euro.

  • Am 19. Juni 2008 um 8:08 von Schall und Rauch

    Visionen von sogenannten Marketing-Experten….
    das alle Welt nur darauf gewartet hat auch mit dem Handy im Internet surfen zu können, ist nur eine von vielen abwegigen Visionen, welche zu Hauf in den Marketing-Abteilungen entwickelt werden.

    Ebenso wird das Fernsehen per Handy ein großer Flop werden.

    Sicherlich muss man neue Ideen entwickeln, aber nicht im derer Selbstwillen.

    Man sollte sich mal lieber darauf konzentieren die Bedienung von Modiltelefonen zu vereinfachen, anstatt immer neue und zu oft überflüssige Funktionen zu implementieren.

    Es gibt eigentlich nur drei Funktionen, die ein Mobiltelefon braucht:
    – Telefonieren
    – SMS/E-Mail
    – Voice-Mail

    Alles andere sind technische Spielereien, die kaum ein Nutzer wirklich braucht.

  • Am 19. Juni 2008 um 7:41 von Uwe Tolle

    Nichts anderes erwartet
    Für mich birgt dieses Ergebnis keine Überraschung. Die Handyanbieter agieren am Markt aggressiv mit Angeboten die den vor allem jugendlichen Nutzer das Geld aus der Tasche ziehen. Klar das diese der unkomfortablen Bedienung des Internet auf dem Handy aus dem Wege gehen.
    Zumal die Preisgestaltung jede Werbeaktivität für die neuen Angebote erschlägt.

  • Am 19. Juni 2008 um 6:31 von Nicoletta

    Ist auch kein Wunder bei der Abzocke
    Das liegt bei den meissten die ich kenne an den untransparenten Tarifen und die damit verbundene Angst vor überteuerten Rechnungen, und diese Angst ist nicht unbegründet!
    Was mir persönlich in diesem Zusammenhang auffällt, ist die schwer zu entfernende Verbindung ins Internet. Sie liegt, obwohl doch selten genutzt wie ihr sagt, am günstigsten positioniert und oft versehentlich zu aktivieren. Das Deaktivieren stellt sich als besondere herausforderung raus.

    Also Fazit: Internet auf Handy: Es fehlt jegliche Vertrauensbasis zum Anbieter!

  • Am 18. Juni 2008 um 23:53 von DonFuego

    Kommt aufs Gerät an
    Ja, klar, die meisten Geräte sind selbst als IT-Versierter nur schwer oder gar nicht ins Netz zu bekommen. Seit ich ein iPhone habe, hat sich das allerdings geändert: Mit wenigen Klicks war alles eingerichtet, jetzt surf ich ca. eine Stunde am Tag mit dem Ding – klasse! Also: Gleiche Untersuchung, aber nach Geräten getrennt, bitte.

    • Am 19. Juni 2008 um 8:11 von Schall und Rauch

      AW: Kommt aufs Gerät an
      Eine Stunde am Tag…. Wirklich notwendig oder doch nur der natürliche Trieb neue Dinge auszuprobieren?

      Braucht man so etwas im Altag denn wirklich?

    • Am 19. Juni 2008 um 8:41 von flo

      AW: Kommt aufs Gerät an
      Das stimmt wohl nur indirekt.
      Ich glaub ehr das liegt am speziellen IPhone tarif.
      Beim neuen G3 ist fast immer eine umts und hotspot flat dabei und sogar beim kleinsten 600GB traffic inclusive.
      Also wer mit dem Iphone nicht ins netz geht, hat denke ich ehr das gefühl ehr verschwende geld.

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