Welchen Nutzen die IT und das gesamte Unternehmen aus einer echten Kooperation zwischen Fach- und IT-Abteilung ziehen können, zeigt auch ein Projekt der Dekabank. Das Geldinstitut verbessert das Business-IT-Alignment, indem es die Fachanwender einbezieht, wenn es um Änderungen in den internationalen Rechnungslegungsvorschriften IFRS geht. Möglich macht dies ein Business Rules Management System (BRMS) von Ilog.
Seit der Übernahme der IFRS durch die EU müssen viele Anleger Spezialfonds in ihren Bilanzen konsolidieren. „Hierzu benötigen sie umfangreiche Daten und Erläuterungen, die alle Bestandteile der Fonds gemäß IFRS klassifizieren und bewerten“, sagt Rupert Rebentisch, Leiter Investmentfonds-Systeme Back- und Middleoffice bei der Dekabank. „Deshalb müssen wir nun für unsere institutionellen Anleger detaillierte Reports erstellen.“
Eine solche Vorbilanz hat rund 1200 relevante Positionen und umfasst jeweils 15 bis 20 Seiten in einem Excel-Dokument. Derzeit gibt es etwa 2800 Konsolidierungsregeln, die sich zudem auch noch häufig ändern. Im Altsystem war diese Komplexität kaum noch zu beherrschen, so dass sich die Verantwortlichen entschieden haben, eine neue Lösung zur Erstellung der IFRS-Reports aufzubauen.
„Ein traditioneller Ansatz schied für die Entwicklung des Reporting-Systems jedoch aus, da er zu langwierig gewesen wäre“, sagt Rebentisch, „vor allem in Hinblick auf Korrekturschleifen und Tests, aber auch deswegen, weil die Fachkonzeption der IT-Umsetzung der IFRS-Rechnungslegung teilweise parallel zur Anwendungsentwicklung erarbeitet werden musste.“
Deshalb entschied sich die Dekabank für die Nutzung eines BRMS, um die spezifikationsintensive Logik zu separieren. Diesen Teil, etwa die Mapping-Regeln und die Layoutvorgaben für die IFRS-Reports, entwickelte der Fachbereich, dagegen gehörten zu den Aufgaben der IT-Mitarbeiter die Ansteuerung des BRMS, die Verwaltungsfunktionen, die Jobcontrol und die Umsetzung des Vier-Augen-Prinzips.
Auch künftig liegt die Anpassung des Regelwerks weitgehend in der Hand des Fachbereichs. „Der Aufwand für IT-Wartung und -Betrieb ist so weit gesunken, dass sich jetzt verglichen mit der Altanwendung umgerechnet zwei Vollzeitkräfte um andere Aufgaben kümmern können“, so Rebentisch.
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