Bei Premiere scheinen sich größere Probleme beim Wechsel des Verschlüsselungssystems von Nagravision zu NDS abzuzeichnen als zunächst angenommen. Der Pay-TV-Anbieter veröffentlichte heute eine Liste von Receivern, die in den kommenden Wochen mit dem nötigen Update ausgestattet werden.
Diese Liste ist auffällig klein. Auf Nachfrage von Heise online teilte Premiere mit, dass es sich nicht um die endgültige Liste handle. Man werde das NDS-Update zunächst auf einer beschränkten Anzahl von Receivern installieren. Da nicht davon auszugehen ist, dass Premiere an Besitzer von Receivern, die erst später auf NDS umgerüstet werden sollen, zunächst neue Nagravision-Karten ausgibt, die dann noch einmal gegen NDS-Karten getauscht werden, lässt sich vermuten, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis alle unsicheren Karten auf Basis von Nagravision Aladin deaktiviert werden können.
Bereits im Juni musste Premiere eine Liste mit Receivern veröffentlichen, die sich weder auf NDS umrüsten noch mit dem neuen sichereren Nagravision Cardmagedon betreiben lassen und nach dem obligatorischen Kartentausch nicht mehr für den Empfang von Premiere verwendet werden können. Eine verlängerte Übergangszeit zwischen altem und neuen Verschlüsselungssystem kann den Hackern der Smartcards möglicherweise wesentliche Vorteile verschaffen, da die Suche nach Schwachstellen der neuen Karten bereits beginnt, während eine illegale Entschlüsselung mit dem alten System weiterhin möglich ist.
Beim letzten Wechsel des Verschlüsselungssystems von Betacrypt 1 zu Nagravision Aladin konnten Hacker die neuen Karten bereits auslesen, bevor das alte System abgeschaltet wurde. Bis im Internet auch für Laien nutzbare Lösungen auftauchten, vergingen allerdings etwa 18 Monate.
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