Die Normungsbehörden von Brasilien, Südafrika, Venezuela, Ecuador, Kuba und Paraguay haben am Rande der Konferenz Consegi in Brasilia eine gemeinsame Erklärung gegen die Anerkennung von Microsoft Office Open XML (OOXML) als internationaler Standard veröffentlicht. Die sechs Entwicklungsländer protestieren damit gegen die vor zwei Wochen ergangene Entscheidung der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und der Internationalen elektrotechnischen Kommission (IEC), die Einsprüche gegen OOXML nicht anzuerkennen.
In ihrer Erklärung werfen die sechs Normungsbehörden der ISO und der IEC vor, mit dem Verfahren zur Standardisierung von OOXML die eigenen Regeln gebeugt zu haben. „Betrachtet man die Unfähigkeit der ISO und der IEC, ihre eigenen Regeln zu befolgen, haben wir nicht mehr das Vertrauen, das ISO und IEC als von Anbietern unabhängige Organisationen für Standards dringend benötigen“, heißt es darin. Nach Ansicht der Unterzeichner können von ISO und IEC verabschiedete Standards nun nicht mehr automatisch von Regierungsbehörden übernommen werden.
Brasilien, Indien, Südafrika und Venezuela hatten im Mai offiziell Einspruch gegen die Anerkennung von OOXML als ISO-Standard eingereicht, waren jedoch mit ihren Eingaben bei der ISO und der IEC im August gescheitert. Eine Stellungnahme der ISO oder der IEC zu dem jetzt veröffentlichten Protestschreiben liegt noch nicht vor. Allerdings hat die Erklärung für ISO und IEC auch nur einen informellen Charakter, da das Beschwerdeverfahren mit der Ablehnung der Einsprüche offiziell abgeschlossen wurde.
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1 Kommentar zu Entwicklungsländer protestieren gegen OOXML-Standard
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OOXML-Standard einfach ignorieren
Die einzige Lösung für alle: M$ und alle dessen Formate einschliesslich OOXML ignorieren und NICHT als Standard anerkennen. Denn es sind und bleiben proprietäre Formate und sind nie und nimmer Standards, egal wie viel und wen M$ schmiert.