Optimierungsstrategien: Aktuelle Trends für Firmennetze

Hand in Hand mit VoIP sieht Netzwerkexperte Nickenig auch die Einführung von Power-over-Ethernet. Da viele Anwender nicht zwei Kabel an ihrem Telefon haben wollten, biete sich die Spannungsübertragung via Ethernetkabel an. Das setzt allerdings oft eine grundsätzliche Erneuerung auch zentraler Netzwerkkomponenten voraus, die diesen Standard unterstützen müssen.

Firmen sollten sich aber von den dadurch entstehenden Zusatzkosten nicht abschrecken lassen, denn gleichzeitig würden sich damit ganz neue Einsparmöglichkeiten eröffnen: „Die Stromversorgung an zentraler Stelle mittels Power over Ethernet ist wesentlich effizienter als eine dezentrale Lösung.“

Es lohne sich allerdings auch, den Stromverbrauch unterschiedlicher Switches zu vergleichen, da es diesbezüglich erhebliche Unterschiede gebe. Außerdem lasse sich mit einer durchgängigen PoE-Lösung auch bislang brach liegendes Einsparpotenzial erschließen. „Von Extreme und Avaya gibt es beispielsweise eine ROI-Berechnung, die darlegt, dass sich Stromkosten durch das automatische Abschalten eines PoE-Ports zu Zeiten, in denen nicht gearbeitet wird, um bis zu 70 Prozent senken lassen“, berichtet Nickenig.

Von den Switch-Anbietern reitet D-Link die Green-IT-Welle besonders intensiv. Der Hersteller hat eine eigene Reihe sogenannter „Green Ethernet Switches“ im Angebot. Dazu gehören seit August auch für mittelständiche Unternehmen geeignete, weitgehend managebare Gigabit-Ethernet-Switches mit 16-, 24- und 48-Ports. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen lasse sich der Stromverbrauch um bis zu 29 Prozent senken.

Erreicht wird teilweise mit ähnlichen Mitteln wie bei der von Extreme und Avaya vorgeschlagenen Lösung: Die Leistungsabgabe ist auf jedem Ethernetanschluss entsprechend des Link-Status individuell regelbar. Ist an einem Port kein Kabel angeschlossen oder ist das verbundene Gerät abgeschaltet, wird dieser Port automatisch in den energiesparenden Standby-Modus versetzt. Den Stromverbrauch senkt auch, dass die Modelle DGS-1216T und DGS-1224T mit 16 beziehungsweise 24 Ports ohne Lüfter auskommen und das 48-Port-Modell DGS-1248T nur zwei benötigt, statt wie vergleichbare Geräte bisher vier Lüfter.

Themenseiten: IT-Business, Mittelstand, Strategien

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