China: Microsoft bekämpft Produktpiraterie mit Preissenkung

Ein Office-Paket kostet in China künftig nur noch 20 statt 70 Euro

Microsoft will erstmals seit seinem Marktstart in China im Jahr 1992 die Preise für seine Produkte deutlich senken. Mit den Sonderangeboten soll die Software auch für Kunden aus der unteren und mittleren Einkommensschicht erschwinglich werden. Das Unternehmen reagiert damit auch auf die vielen Raubkopien, die in China kursieren.

Heimanwender und Studenten zahlen ab kommenden Montag für ein Office-Paket nur noch knapp 200 Yuan (umgerechnet etwa 20 Euro) statt 700 Yuan (70 Euro). Weitere Sonderangebote sollen folgen. Ob der Konzern damit Kunden wirklich locken kann, ist allerdings fraglich, da kopierte Office-Versionen in China bereits für weniger als einen Euro zu haben sind.

Microsoft ist mit am stärksten von den steigenden Verlusten betroffen, die US-Unternehmen durch Raubkopien in China hinnehmen müssen. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Einbußen für die amerikanische Film-, Musik-, Software- und Buchindustrie nach Branchenschätzungen auf mehr als 3,5 Milliarden Dollar. Das sind dreimal so viele wie im Jahr 2001.

Zuletzt hatten chinesische Ermittler im August einen Hacker festgenommen, der eine Version von Windows XP mit der Bezeichnung „Tomato Garden“ zum kostenlosen Download angeboten hatte. Die chinesische Regierung hat der Produktpiraterie zwar offiziell den Kampf angesagt, doch noch immer sind Raubkopien relativ leicht bei Straßenhändlern zu erwerben.

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5 Kommentare zu China: Microsoft bekämpft Produktpiraterie mit Preissenkung

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  • Am 25. September 2008 um 9:19 von Gustav Grewe

    Monopolisten Marketing von Microsoft
    Es ist geradezu ungeheuerlich, dass ein und dasselbe Produkt zu so unterschiedlichen Preisen angeboten wird. Entweder ist etwas sein Geld wert, dann gibt es keine Sonderlocken, sondern einen engen Preisrahmen.
    Oder man verar***t die Kunden weltweit mit Phantasiepreisen. Ein Monopolist kann sich das erlauben.
    Liebe Chinesen, nutzt Eure 1$-Sonderangebote oder wechselt gleich zu Open Office. Das funktioniert hier wunderbar.

  • Am 24. September 2008 um 17:22 von CPP

    Richtige Richtung,..dann aber weltweit
    Die Hersteller sollten weltweit möglichst gleiche Netto-Preise nehmen. Sonst wird Re-Import gefördert.

    MS geht in die richtige Richtung.

    Die Musik+Video-Industrie sollte sich ebenso daran orientieren. Kein DRM, dafür aber günstige Originale – ggf. mit Wasserzeichen.

  • Am 24. September 2008 um 16:47 von Holm

    Suuuuper
    Für das Geld würde sogar ich alle meine Rechner mit einem richtigen Office ausstatten.

    • Am 24. September 2008 um 20:57 von EdeWolf

      AW: Suuuuper
      ich arbeite seit vielen jahren mit open office; das ist ein richtiges bureauprogramm, wozu braucht du dann ein noch richtigeres microsoftoffice? So richtig kann ich deine äußerung nicht verstehen, vor allem, wo ich, falls nötig, alles ins ms-format konvertieren kann..

      • Am 25. September 2008 um 7:28 von apple_FAN

        AW: AW: Suuuuper
        Sind eh nur krokodilstränen. Lieber schwarz als konkurrenz, das war, ist und wird wohl immer das motto von ms bleiben.
        Ich hatte immer darauf gehofft das China die strategische bedeutung von software erkennt und endlich mal eine ernst zu nehmende konkurrenz für die amerikanische it-branche entsteht aber offenbar scheint sich da wohl nichts mehr zu tun. Schlimm, schlimm, dass diese globalisierung weiter nichts ist, als eine einzige monopolisierung der wirtschaft.

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