Wie der Branchenverband Bitkom mitgeteilt hat, ist die Gründungsdynamik in der deutschen Hightech-Industrie trotz einer guten Marktentwicklung immer noch unbefriedigend. Im Jahr 2007 gab es 4106 Firmengründungen in den Bereichen Hardware, Software und IT-Dienstleistungen. Das sind 2 Prozent weniger als im Vorjahr, obwohl der IT-Markt im gleichen Zeitraum um 5 Prozent gewachsen war.
Hauptgrund für die geringe Zahl neuer Start-ups ist aus Sicht des Bitkom die schlechte Finanzierungssituation. In Deutschland steht nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat deutlich weniger Wagniskapital für Gründer zur Verfügung als in anderen Ländern. Der Anteil der Risikokapitalinvestitionen an der gesamten Wirtschaftsleistung ist in Deutschland 80 Prozent niedriger als im Durchschnitt der 15 EU-Kernländer. „Die deutschen Investoren halten sich bei der Finanzierung von Gründern vornehm zurück“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Der Mangel an Risikokapital entwickelt sich zu einem gravierenden Standortnachteil.“
Die Zahl der Gründungen im IT-Sektor hatte im Jahr 2000 mit 9322 ihren Höhepunkt erreicht. Seither hat sich die Zahl der Start-ups mehr als halbiert. Parallel dazu sind die Investitionen von Wagniskapitalgebern in Unternehmen aller Branchen, die sich in der Frühphase ihrer Gründung befinden, in den Keller gegangen: von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf rund 245 Millionen Euro im Jahr 2006. Im vergangenen Jahr wurde der Abwärtstrend mit Investitionen in Höhe von 350 Millionen Euro zwar vorerst gestoppt, aber von einer ausreichenden Kapitalversorgung für Gründer kann laut Bitkom keine Rede sein.
Nach einer Umfrage des Verbands sind zwei Drittel der erfolglosen Unternehmensgründer gescheitert, weil sie keine Kapitalgeber fanden. Daher setzen 87 Prozent der befragten Gründer Eigenmittel ein. 31 Prozent erhalten Geld der öffentlichen Hand, etwa von Gründerfonds oder Förderbanken. Ein Fünftel leiht sich Geld bei Verwandten oder Freunden, 17 Prozent erhalten einen Kredit von der Bank, und bei 13 Prozent engagieren sich Privatinvestoren. Risikokapitalgeber spielen nur bei 6 Prozent aller Gründer als Finanzierungspartner eine Rolle.
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2 Kommentare zu Zahl der IT-Firmengründungen sinkt trotz Marktwachstum
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Traurig – aber wahr!
Ich kann nur bestätigen, was Sie in Ihrem Artikel schreiben. Der Bergiff Venture Capital wird in Deutschland gleichgesetzt mit: " Wenn du als startup einen Rendite von mind. 30% in 2 Jahren garantieren kannst, dann geben wir gerne venture = Risiko – Kapital." Es läuft was falsch in unserer Wirtschaft – und daran ist nicht nur Vater Staat schuld, wenngleich auch der nichts für Existenzgründer tut. Andere Staaten sind da schlauer und handeln pragmatischer, während wir unseren einstmals hohen Wissensstand verplempern. Aber wie hat R. Kennedy so schön gesagt: Nur wer im vollem Umfang bereit ist zu scheitern, hat auch die Chance auf Erfolg im vollen Umfang.
Es gibt gute Chancen
Wenn es weniger Firmengründungen gibt, dann macht es Sinn, das Augenmerk auf bestehende Firmen mit exzellenten Wachstumschancen zu legen. Beispielsweise http://www.liquiverse.com
Wer jetzt den guten Unternehmen beachtung schenkt, kann zu den Gewinnern gehören!