Unter der Leitung des Zukunftsforschers Lars Thomsen haben sich im Vorfeld der Münchner IT-Messe Systems auch Vertreter von IBM, Microsoft, Siemens und Sun auf die Suche nach der Zukunft begeben. Wie zu erwarten war, blieben ihre Vorstellungen deutlich näher an den bisher bekannten Produkten als die von Tapscott. Dennoch gab es interessante Trendprognosen.
Thomsen etwa ist sich sicher, dass bis 2020 Computer intelligent werden – „es sind also keine dummen Maschinen mehr, mit denen wir Menschen immer kämpfen, sondern sie unterstützen uns in vielen Dingen. Und sie werden uns auch dabei helfen, die Kommunikationslast, unter der heute viele leiden, etwas zu reduzieren.“ Als zweiten wichtigen Aspekt sieht Thomsen die Notwendigkeit des Rechnereinsatzes, ohne den sich viele Aufgaben in den kommenden Jahren überhaupt nicht mehr bewältigen ließen. Sein Fazit: Mensch und Rechner werden sich 2020 wesentlich besser ergänzen als heute. „Das Beste in der IT haben wir noch gar nicht gesehen.“
Donatus Schmid, Sprecher der Geschäftsleitung von Sun Deutschland, greift für seine Prognose für 2020 auf die Vergangenheit zurück: „Geht man zwölf Jahre zurück und betrachtet Faktoren wie CPU, Speicherplatz und Plattenkapazität, stellt man fest, dass die Leistung um den Faktor 1000 zugenommen hat. Multipliziert man die heutigen Werte damit, dann hat man im Jahr 2020 beispielsweise ein iPhone mit fast 100 Terabyte Speicherkapazität, der Rechenleistung eines aktuellen, mittleren Rechenzentrums und Gigabit-Ethernet als Bandbreite.“
Für wesentlich schwieriger hält Schmid die Vorhersage, wie wir mit den technologischen Voraussetzungen umgehen. Er ist sich aber sicher, dass Open Source, offene Standards eine wesentlich größere Rolle spielen werden als heute.
Ralph Haupter, Business- und Marketing-Officer bei Microsoft Deutschland, nennt drei Bereiche, die sich besonders stark entwickeln: Services und die Art, wie Menschen IT erleben, sowie Mobilität und das Arbeitsverhalten – also wo, wann und wie Mitarbeiter zusammenarbeiten. Außerdem werde sich 2020 alles, was mit Haptik zu tun hat, komplett verändert haben.
„Alles, was wir heute an Touchscreens und Sprachsteuerung sehen, ist erst ein bescheidener Anfang, da kommt noch richtig was auf uns zu.“ Und natürlich sieht Haupter Microsoft, etwa mit Surface, an der vordersten Front der technologischen Entwicklung. Doch eine schlechte Nachricht hat Haupter auch für sein Unternehmen: Computermäuse benötige 2020 kein Mensch mehr.
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4 Kommentare zu IT 2020: Wie Technologie die Wirtschaft verändern wird
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Interessant, in diesem Artikel wird teilweise gegenteiliges behauptet: http://inpixels.net/top-3-technologietrends-bis-2020/ Klingt nicht ganz ohne Hand und Fuß, zumal Cloud Computing mit höheren Bandbreiten immer wichtiger wird …
Puuh
Da bekommt man schon ein mulmiges Gefühl,bei all den Sachen die auf uns noch zukommen werden.
Ich betrachte die Sachen teilweise etwas kritisch, da man vielleicht nicht genau abschätzen kann, in wie weit man mit der neuen Technik in der Gesellschaft/Beruf bzw. ganz allgemein "überleben" kann und nicht wohlmöglich noch Negativeinflüsse davon abbekommt.
Neue Buzzwords braucht die Welt
Prust :-)
Mann, da haben wir ja noch so einige Hypes vor der Brust :-)
Neben der ganzen reffgierigen Finanzwelt sollte man auch gleich alle Analysten in die Wüste schicken. Die braucht kein Mensch.
AW: Neue Buzzwords braucht die Welt
So richtig was Neues war wirklich nicht zu lesen.
Und wenn man bedenkt, wie lange es noch dauern wird, bis schon jahrelang vorhandene Technologien überall verfügbar sein werden (Beispiel DSL), dann merkt man, wie viel heiße Luft bei diesen Zukunftsvisionen zu finden ist.