Der Telekom-Konzern Ericsson hat gestern das Konzept einer per Windenergie betriebenen Mobilfunk-Basisstation vorgestellt. Die Grundlage bildet „Tower Tube“ – ein Betonturm, in den Basisstation und Antennenanlage eingebaut sind. Für das vorgestellte Forschungsprojekt, an dem Ericsson gemeinsam mit Vertical Wind und der Universität Uppsala arbeitet, wird erstmals eine Tower Tube mit einer Windturbine ausgestattet.
Vier vertikal am Turm befestigte, fünf Meter lange Rotorblätter versorgen die Basisstation im Inneren des Turms mit Energie. In Tests soll nun eruiert werden, ob die Tower-Tube-Konstruktion und die Windturbine sinnvoll zusammenarbeiten. Dies würde eine preisgünstige mobile Kommunikation bei reduzierter Belastung der Umwelt ermöglichen, so das Unternehmen.
Tower-Tube selbst ist Ericsson zufolge besonders umweltfreundlich. Dafür sei unter anderem die Turmkonstruktion aus Beton verantwortlich. Im Vergleich zu herkömmlichen, stählernen Masten falle der materialbezogene CO2-Ausstoß für Produktion und Transport um 30 Prozent geringer aus. Ferner könne auf Kühlsysteme verzichtet werden. Insgesamt liege der Energieverbrauch um bis zu 40 Prozent unter dem klassischer Basisstationen.
Bestrebungen zur Versorgung von Mobilfunkmasten mit alternativen Energien gibt es auch beim Mitbewerb. Beispielsweise hat der Telekomausrüster Nokia Siemens Networks im Frühjahr dieses Jahres bekannt gegeben, bis 2011 primär erneuerbare Energien zur Versorgung von Basisstationen zu nutzen. Die indisch-schwedische VNL wiederum hat unlängst eine rein solarbetriebene Sendeanlage vorgestellt, und Motorola bietet seit einiger Zeit ein Wind-Solar-System für mittelgroße Sendestationen an.
Tower Tube wird mit einer aufgesetzten Windturbine ausgestattet (Foto: Ericsson). |
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