Auf der Gartner Symposium ITxpo in Orlando hat Microsoft-CEO Steve Ballmer am Donnerstag Vistas Ehre erneut verteidigt. Erstmals zeigte er aber auch Verständnis dafür, dass Firmen Windows Vista überspringen und gleich auf Windows 7 wechseln.
Die ungewohnten Einsichten entstanden während eines Podiumsgesprächs der Gartner-Analysten Neil MacDonald und David Mitchell Smith mit Ballmer. Zuerst verteidigte der Microsoft-CEO Vista dabei genauso energisch, wie er das bei demselben Anlass ein Jahr zuvor bereits getan hatte. „Die Adaptionsrate von Vista ist besser als sie bei XP nach zwei Jahren war“, erklärte er, gestand aber auch ein, dass es Kompatibilitätsprobleme gegeben habe. „Wir haben große Fortschritte bei der Sicherheit gemacht und sehen, wie die Akzeptanz im Markt jetzt anzieht.“
MacDonald hielt dem eine Gartner-Studie entgegen, laut der 61 Prozent der Befragten darüber nachdenken, Vista auszulassen. Ballmer meinte, dass Microsoft auch dafür gerüstet sei – und zwar mit Windows 7: „Unser nächstes Release von Windows wird zu Vista kompatibel sein. Wir werden bereit sein, wenn Kunden Windows 7 einsetzen wollen.“
Die Frage, ob Windows 7 nicht doch nur eine zweite Version von Vista werde verneinte Ballmer entschieden: „Windows 7 wird wie Vista, aber viel besser.“ Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage zeigte er Verständnis dafür, wenn Firmenkunden auf das Vista-Upgrade verzichten. „Wenn die Leute das wirklich wollen, können sie das tun.“ Ballmer merkte aber auch an, dass die meisten Käufer das Betriebssystem erneuern würden, wenn sie einen neuen Rechner erwerben. Er selbst würde Vista jedoch auf jeden Fall einsetzen – aber das wundert wohl niemanden.
Weniger cool reagierte Ballmer auf die Frage nach der Bedeutung von Google Apps: „Die Menschen benutzen das nicht. Sie probieren Google Apps aus, aber sie benutzen sie nicht. Man kann in einem Dokument ja nicht mal eine Fußnote machen!“ Insgesamt habe Google „sehr primitive“ Fähigkeiten. „Wir haben heute bessere Konkurrenz als Google Text und Tabellen. Offen gesagt sind OpenOffice und StarOffice schärfere Mitbewerber.“
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