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Hightech-Verbände fordern nationale Bildungsoffensive

Wie aus einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter 1500 Unternehmen hervorgeht, gibt es in der deutschen Wirtschaft derzeit rund 150.000 offene Stellen für Ingenieure, Informatiker und Naturwissenschaftler. Fast die Hälfte aller Unternehmen sucht Mitarbeiter mit technischen Qualifikationen.

Vor dem Hintergrund dieses Fachkräfte- und Akademikermangels forderten die Vertreter der Hightech-Industrie eine nationale Bildungsoffensive. Als Beitrag zum Bildungsgipfel legten Bitkom und VDI ein 5-Punkte-Programm für die technische Bildung vor. Kern des 5-Punkte-Programms ist eine Erhöhung der Bildungsausgaben um rund 25 Milliarden Euro pro Jahr. Weitere Forderungen sind die Einführung von Technik- und Informatikunterricht als Pflichtfach in den Schulen, ein Stipendienprogramm für technische Studiengänge sowie der Aufbau eines Weiterbildungssystems an den Hochschulen.

Für eine bessere Koordinierung der Bildungspolitik von Bund und Ländern mit der Wirtschaft schlagen beide Verbände die Einberufung eines Nationalen Technik-Rates vor. „Beim Bildungsgipfel ist die Wirtschaft nicht vertreten“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Wenn wir einen Durchbruch bei der Gestaltung einer zukunftsorientierten Bildungspolitik erzielen wollen, müssen die Vorschläge der Wirtschaft gehört werden.“

Mit einem Anteil der Bildungsausgaben in Höhe von 5,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegt Deutschland im internationalen Vergleich der Industrienationen weit hinten. Der Durchschnitt der OECD-Länder beträgt 5,8 Prozent vom BIP.

Noch schlechter ist die Position Deutschlands bei den öffentlichen Bildungsausgaben, die mit einem BIP-Anteil von 4,2 Prozent weit hinter dem OECD-Durchschnitt von 5,0 Prozent liegen. „Besonders alarmierend ist der negative Trend“, sagte Scheer. „Während viele andere Industrieländer ihre Bildungsausgaben im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftsleistung beständig erhöht haben, sinken sie in Deutschland seit Jahren.“ Daher müsse der Anteil der Bildungsausgaben am BIP um einen Prozentpunkt auf 6,1 Prozent ansteigen. Das entspreche zusätzlichen Investitionen von rund 25 Milliarden Euro pro Jahr.

ZDNet.de Redaktion

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