Die ersten Smartcards, auf denen die „Premiere-Emulation“ lief, besaßen nur wenig Speicher und Rechenkapazität. Sie hatten insbesondere nicht genug Speicher, um die Signatur, die jedem Paket angefügt wird, zu entschlüsseln. Die Signatur ist notwendig, um eine Man-In-The-Middle-Attacke zwischen Receiver und Smartcard zu verhindern. Ohne sie könnte man ein Paket zur Freischaltung einer beliebigen Karte so modifizieren, dass es aussieht wie ein Paket für die eigene Karte.
Somit boten sich für die Pay-TV-Anbieter zwei Möglichkeiten der Gegenwehr: Die erste besteht darin, absichtlich falsche Pakete für Smartcards zu senden, die allerdings eine fehlerhafte Signatur besitzen. Echte Karten ignorieren diese Pakete, während die gefälschten ungültige Control Words und Produktschlüssel erhalten und damit in kurzen Abständen abwechselnd ausfallen und wieder funktionieren.
Die zweite Möglichkeit ist der Austausch der Produktschlüssel. Neben den Produktschlüsseln besitzen die Smartcards einen Gruppenschlüssel, im Fachjargon Masterkey genannt, und einen Individualschlüssel, den Hacker Hexmasterkey nennen. Der Gruppenschlüssel ist ein Schlüssel, den je 256 Karten gemeinsam besitzen. Der Individualschlüssel ist ein Schlüssel, den nur genau eine Karte besitzt.
Von der ersten Möglichkeit hat Premiere nie Gebrauch gemacht. Französische und holländische Sender haben auf diese Weise jedoch die erste Generation von Schwarzsehern ausgesperrt.
Premiere begann in der gleichen Zeit damit, über die Gruppenschlüssel die Produktschlüssel auf den Karten auszutauschen. Hacker scheuten sich allerdings nicht, ihre Gruppenschlüssel, die sie den Smartcards entlockten, im Internet zu veröffentlichen. Da bis zu 255 weitere Karten den gleichen Schlüssel besaßen, fühlten sie sich sicher und nicht identifizierbar. So kursierten im Internet Datenbanken mit Gruppenschlüsseln, die weit über eine Million Karten repräsentierten.
Durch die große Masse an Gruppenschlüsseln konnte nie ein einzelner Hacker identifiziert werden. Der Grund, warum überhaupt Gruppenschlüssel verwendet werden, liegt darin, dass Update-Pakete für einen Produktschlüssel über den Individualschlüssel zu viel Bandbreite in Anspruch genommen hätten, da man für jede Karte ein eigenes Paket hätte schicken müssen. Über die Gruppenschlüssel lassen sich 256 Karten mit einem einzigen Paket updaten.
Diese Schlüsseltauschaktion brachte immerhin einen großen Teil des Schwarzmarkts zum erliegen. „Kunden“, die ihre illegale Smartcard „unter der Ladentheke“ erwarben, waren enttäuscht, dass sie meist nur wenige Wochen funktionierte. Schnell sprach sich diese Weisheit herum, und der Schwarzmarkt kam zum Stillstand.
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12 Kommentare zu Schwarzseher ade: Premiere läuft nur noch mit Abonnement
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Preisentwicklung nicht tollerierbar
Ich habe damals selber Premiere besessen.
Das volle Paket für damals ~25,- DM zzgl. Pay Per View, so denn man es nutzen wollte.
Im Laufe der nächsten Jahre wurde dann der Preis häppchenweise bis zum heutigen Niveau hochgeschraubt.
Leider verhielt sich die Qualität der gebotenen Leistungen bzw. das Niveau des gesendeten Materials umgekehrt proportional zum Preis.
Letztendlich zahlt man jetzt glaube ich für das volle Programm den vierfachen Preis von damals.
So kann man weissgott keine Kunden halten, bzw. zufrieden stellen.
nutzer
Premiere
Dem Sender geht es nicht gut,was Wunder bei den Preisen 45.- Euro und mehr,
20.- Euro volles Programm und die Kunden kommen in Scharen. Im bekannten kreis immer Zu TEUER
Premiere selbst schuld – einfach zu teuer
Preise runter zum Beispiel in Form der Offensive "Premiere zahlt Ihre GEZ-Gebühr", indem zum Beispiel genau dieser Betrag erlassen wird. Das mit entsprechenden 24-Monatsverträgen. Aktuell ist Premiere nur für die Besserverdiendenden erschwinglich, und wie jeder weiß, ist das eher die Minderheit. Denkbar wären auch Studenten- oder Rentertarife. Wenn das preiswert genug ist, wird das Schwarzsehen (kostet ja auch Zeit + Geld) uninteressant => wesentlich mehr Zuschauer => wesentlich mehr Werbeeinnahmen… Alex
AW: Premiere selbst schuld – einfach zu teuer
Hatte Premiere zur WM 2006,
sonst taugt es für nichts,von dem Geld kann ,man sich ne menge filme ausleihen.
Anscheinend gehört schlechter Service zur Firmenstrategie,ist nicht meine Welt.
Premiere geht immer noch!
Hallo,
erst einmal finde ich den Beitrag sehr informativ.
Doch Premiere hat es immer noch nicht geschafft Schwarz-Gucker auszusperren.
Ich konnte mich heute selber davon überzeugen, dass ALLE Premiere Kanäle funktionieren. Ohne auch nur einen Cent zu bezahlen. Entschlüsselt wurde das System mit einem Computer, ob das ganze auch auf einem Receiver läuft weis ich nicht.
Gruß
0n3 70uch
AW: Premiere geht immer noch!
schwätzer
AW: Premiere geht immer noch!
Wenns nicht cardsharing ist schließe ich mich dem Vorredner an .. Im moment isses duster für alle ohne abo :)
Stormy
AW: Premiere geht immer noch!
hallo schreib mir bitte wie es geht.können auch brieflich komminizieren.
AW: AW: Premiere geht immer noch!
Hallo,
sorry das ich mich so lange nicht gemeldet habe, hätte nicht gedacht das jemand darauf antwortet. Also es lief komischer weise noch etwa 2 tage dann war es auch vorbei. Mit Cardsharing war das Bild dann nicht mehr Schwarz. Doch der Premierekunde mit der Karte hat mittlerweile den Vertrag gekündigt, da ihm 50? im Monat für das Angebot deutlich zu teuer waren.
Mal davon abgesehen finde ich Premiere vollkommen überflüssig, für einen nicht Fußballfan.
Gruß
0n3 70uch
PS: Der Premierekunde hat jetzt den Entertain kram von der T-C*m mit zugebuchten Sportteil.
Premiere – never again
Ich hatte mal ein Premiere Abonnement -> Fazit: nie wieder. 1. sehr schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis (einfach zu teuer), 2. miserabler Programminhalt, 3. unglaublich unfreundlicher und kaum ansprechbarer Service.
Für mich kommt Schwarzsehen nicht in Frage: selbst umsonst möchte ich mir Premiere nicht antun.
Tipp: Liebe Leute, geht besser in die Videothek. Für die 19,99€, die man mindestes monatlich für Premiere blechen muss, kann ich mir in der Videothek insgesamt 10 Filme ausleihen. (… und sie so oft schauen, wie ich möchte, anhalten, stoppen, usw.).
AW: Premiere – never again
Ich schließe mich Deiner Meinung völlig an. Premiere ist nur etwas für Neugierigen, die noch nicht wußten, was da angeboten wird. Wer sie schon mal aboniert hat, weiß: never again!!!!
Premiere ist selber schuld
….von den überhöhten Preisen ganz abgesehen:
Ich wollte Premiere-Pay-per-View-Kunde werden.
Ergebnis: Die 01805-Kundenverarschung hat mit mir nur immer PingPong auf meine eigenen Kosten gespielt. Am Ende bekam ich nicht das was ich wollte, weil ich nach monatelangem Kampf aufgeben musste.
Mich wundert es absolut nicht, warum sich keiner ein Abo leisten möchte und verstehe jeden einzelnen Schwarzseher.
Ich habe für meinen Teil das Kapitel "Premiere" beendet.