Auch im Bereich Virtualisierung hat sich Intel für die Entwicklung der Nehalem-Architektur von AMD einiges abgeschaut. Mit Einführung des Barcelona-Prozessors unterstützt AMD mit Rapid Virtualization Indexing (RVI) eine Technik, die virtuellen Maschinen einen direkten Speicherzugriff erlaubt. Virtualisierungsspezialist VMware zeigte sich von der AMD-Lösung begeistert. Intel nennt die in Nehalem für den selben Zweck integrierte Technologie Extended Page Table (EPT).
Neben den Anleihen aus dem AMD-Lager verfügt die Nehalem-Architektur über zusätzliche Leistungsmerkmale. Die insgesamt vier Rechenkerne des Prozessors können gleichzeitig je zwei Threads bearbeiten. Das von der P4-Architektur bekannte Hyperthreading hat Intel für die Nehalem-Prozessoren weiter optimiert. Neben den vier physikalischen Recheneinheiten stehen zusätzlich vier logische Einheiten zur Verfügung. Anders als AMD-Chips, die lediglich über Dual-Channel-DDR2/1066-Speicher-Support verfügen, steuern die ab dem 17. November offiziell verfügbaren Core-i7-Prozessoren drei DDR3/1066-Kanäle an. Somit verfügen die Chips über eine theoretische Speicherbandbreite von 25,6 GByte/s, während die AMD-Chips nur maximal 16 GByte/s erreichen. Unterschiede zwischen den einzelnen Nehalem-Prozessoren betreffen die Geschwindigkeit des QPI-Interface. Während es im Spitzenmodell Core i7 Extreme 965 mit 3,2 GHz betrieben wird, arbeitet das QPI der kleineren Modelle lediglich mit 2,4 GHz.
Speicher
Laut Intel sind die neuen Nehalem-Prozessoren bis zu einer Speichergeschwindigkeit von DDR3/1066 spezifiziert. Zum Vergleich: Die aktuelle Core-2-Architektur kann mit DDR3/1600-Speicher betrieben werden. Laut dem Systemerkennungstool Everest 4.60 bietet der interne Speichercontroller jedoch Support bis 1333 MHz. Möglicherweise arbeitet das System jedoch nicht in allen Situationen stabil mit dieser Frequenz, sodass sich Intel für die konservative Spezifikation mit DDR3/1066 entschieden hat. Für optimale Performance sollten zudem nicht mehr als drei Speichermodule (pro Kanal ein Baustein) zum Einsatz kommen. Sind vier DIMMs verbaut, sinkt die Speicherperformance leicht, da der wichtige Speicherparameter command rate statt mit einem nur mit zwei Wartezyklen betrieben werden kann.
Mit dem Turbo Mode bieten die Nehalem-Prozessor ein eingebautes Overclocking-Feature. Sobald eine Software nicht sämtliche Kerne voll auslastet, sorgt eine interne Chiplogik dafür, dass die verwendeten Rechneinheiten mit einem höheren Takt betrieben werden.
Last but not least unterstützen die Nehalem-Prozessoren mit SSE4.2 eine Befehlssatzerweiterung, die vor allem durch die beschleunigte Verarbeitung von String-Variablen für viele Suchmaschinen-Anbieter interessant sein dürfte. Auch Programme wie Browser, E-Mail-Clients, Textverarbeitungsprogramme können von der beschleunigten Stringverarbeitung durch SSE4.2 profitieren, wenn sie daran angepasst werden.
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Leistungsaufnahme
In Sachen Leistungsaufnahme liegt das System mit dem Nehalem-Prozessor Core i7 Extreme 965 in etwa auf dem Niveau des bisher leistungsfähigsten Intel-Chips Core 2 Extreme QX9775, obwohl der Nehalem-Prozessor mit 731 Millionen Transistoren über deutlich weniger elektronische Schaltungen verfügt als der QX775 mit 820 Millionen. Offensichtlich sorgt die Hyperthreading-Technik für eine bessere Auslastung der Rechenwerke, die den höheren Energieverbrauch gemessen an der Anzahl der Transistoren erzeugt.
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- Core i7 Extreme 965 mit vier Kernen und acht Threads im Test
- Nehalem-Features, Testmodelle und Leistungsaufnahme
- Everest 4.60: Speicherleistung
- Everest 4.60: CPU- und FPU-Leistung
- VMware Workstation 6.5: Leistung in virtueller Umgebung
- Bildbearbeitung: Paint.NET, Autopano Pro, Jalbum
- Video- und Sound-Encoding
- Rendering-Leistung
- Internet-Performance: JavaScript-Tests
- Spieleperformance
- Fazit
- Benchmark-Grafiken
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