Siemens hat seine Bilanz (PDF) für das vierte Geschäftsquartal und das Gesamtjahr 2007/08 veröffentlicht. Demnach hat der Konzern von Juli bis September bei einem Umsatz von 21,7 Milliarden Euro (plus sieben Prozent) einen Verlust von 2,4 Milliarden Euro verbucht.
Die Zahlen für das Gesamtjahr 2007/08 fallen weitaus besser aus – vor allem dank der 5,5 Milliarden Euro aus dem Verkauf des Autozulieferers VDO an Continental. Der Gewinn nach Steuern legte im Gesamtjahr auf 5,9 Milliarden Euro zu. Im Vorjahr waren es noch 4 Milliarden Euro.
Der Umsatz stieg im Gesamtjahr um sieben Prozent auf 77,3 Milliarden Euro. Größter Umsatztreiber war der Industriesektor mit rund 38 Milliarden Euro. Im Energiesektor wuchs der Umsatz um elf Prozent auf 22,6 Milliarden Euro. Der Bereich Gesundheit erzielte 11,1 Milliarden Euro Umsatz (plus 13 Prozent).
Die tiefroten Zahlen des vierten Quartals erklärte Siemens-Vorstand Peter Löscher mit Belastungen wie der Korruptionsaffäre, dem Konzernumbau und der Streichung von weltweit 17.000 Stellen. Für diese Sonderlasten verbuchte der Konzern im vierten Quartal rund 4 Milliarden Euro. Darunter ist auch eine Rückstellung in Höhe von 1 Milliarde Euro – für eine erwartete Strafe der US-Börsenaufsicht SEC.
Für das laufende Geschäftsjahr gab sich Siemens-Vorstand Peter Löscher bei der Vorstellung der Zahlen trotz der Finanzkrise optimistisch: „Die Transformation von Siemens ist abgeschlossen. Nun wollen wir uns wieder auf den Gewinn von Marktanteilen konzentrieren.“ Siemens werde den Abschwung dafür nutzen, um sich „punktuell in Schwerpunktgeschäften zu verstärken“.
Die Kernbereiche Energie, Industrie und Gesundheit haben im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Ergebnis von 6,5 Milliarden Euro erzielt. Für das laufende Geschäftsjahr gibt Löscher ein Ergebnis von 8 bis 8,5 Milliarden Euro vor.
„Effekte aus Restrukturierungen sowie rechtlichen und regulatorischen Themen“ seien bei den Vorgaben jedoch ausgeklammert, so der Siemens-Chef. Die Folgen der Finanzkrise wolle man quartalsweise bewerten. „Der Abschwung ist in der Realwirtschaft angekommen und wird sich auch bei uns niederschlagen.“ Wie lange und wie anhaltend, das wisse niemand.
Siemens hält zudem am Ziel fest, doppelt so stark zu wachsen wie die Weltwirtschaft. Löscher: „Es ist sicher ambitionierter geworden, unsere Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2009 zu erreichen.“ Dennoch bleibe sie bestehen. Die Weltwirtschaft wuchs zuletzt um 2,8 Prozent.
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