Der insolvente Handyhersteller Benq Mobile will zum Ende des ersten Quartals 2009 35 Prozent aller geprüften Forderungen begleichen. In der Regel erhielten Gläubiger nach Pleiten von Unternehmen lediglich drei bis fünf Prozent ihrer Forderungen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten Anwalt.
Dem Bericht zufolge wird Benq Mobile rund zweieinhalb Jahre nach der Insolvenz insgesamt deutlich über 100 Millionen Euro auszahlen. Ein Großteil der Summe stamme von Siemens, sagte Insolvenzverwalter Martin Prager der Zeitung. Aber auch die Verwertung von Grundstücken, Patenten sowie Maschinen sei gut gelaufen.
Prager hatte im Juli eine Klage gegen Siemens vorbereitet, weil der Unternehmenswert der Handysparte seiner Ansicht nach beim Übergang von Siemens auf Benq falsch bewertet worden war. Ende November einigte sich Siemens mit dem Insolvenzverwalter auf einen Vergleich und sicherte eine Nettozahlung von 255 Millionen Euro zu.
Benq Corp (heute Qisda) hatte Siemens‘ defizitäre Handysparte im Juni 2005 übernommen. Im September 2006 kam das Aus für Benq Mobile, so dass über 3000 Mitarbeiter in Deutschland ihren Arbeitsplatz verloren. Im März 2007 wurde bekannt, dass sich die Schulden des Unternehmens auf rund 1,2 Milliarden Euro belaufen.
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