In den Datenskandal bei der Berliner Landesbank (LBB) hat sich nun auch die Bundesregierung eingeschaltet. Wie die Berliner Zeitung berichtet, fordert Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle.
Datenschützer sprachen sich für strengere Sicherheitsauflagen aus. Banken müssten die Daten ihrer Kunden nicht nur bei sich sichern, sondern auch ihre Auftragnehmer für die Datenverarbeitung überprüfen, sagte der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar. Beim Transport von Daten müssten diese zwingend verschlüsselt werden, was bislang nicht immer der Fall sei.
Am Freitag waren der Frankfurter Rundschau zehntausende Daten über Kontobewegungen von Kreditkarteninhabern anonym zugespielt worden. Die inzwischen an die Polizei übergebenen Datensätze enthielten Namen, Adresse, Kreditkarten- und Kontonummer sowie jede Transaktion samt Zahlungsbetrag. Neben Kreditkartenkunden der LBB sind auch Inhaber von Karten betroffen, die die LBB beispielsweise über den ADAC oder Amazon ausgestellt hat.
Die Frankfurter Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Datenausspähung und hat bereits Mitarbeiter der LBB, des für die Abrechnung der Kreditkarten zuständigen Dienstleisters AtosWorldwide und des für den Transport eingesetzten Kurierdienstes vernommen. Einem Banksprecher zufolge besteht keine Gefahr für das Vermögen der Kunden. Für einen wider Erwarten entstehenden Schaden werde die Landesbank aufkommen.
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