SAPs Co-CEO Léo Apotheker hat in einem Interview mit dem Manager-Magazin einen tief greifenden Umbau des Walldorfer Softwarekonzerns angekündigt. „Viel mehr Tempo, wir brauchen deutlich mehr Tempo“, sagte der 55-Jährige dem Wirtschaftsmagazin. „Diesen neuen Takt werden wir schneller hinbekommen, als die meisten glauben.“
Ziel sei eine schnellere, kostengünstigere und innovativere Arbeitsweise, so der SAP-Manager, der nach dem Rückzug von Co-CEO Henning Kagermann im Mai 2009 die alleinige Führung des Unternehmens übernehmen wird. Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit will Apotheker Doppelfunktionen streichen und die derzeit bis zu zehn Hierarchiestufen im Konzern deutlich reduzieren: „Nur eine Hierarchie weniger wäre Kosmetik.“
Außerdem plant der SAP-Chef die Einführung von Lean Management nach dem Vorbild des Autokonzerns Toyota. „Die Softwarebranche ist dabei, eine echte Industrie zu werden. Lean Management wird enorm helfen, Produkte schneller an den Markt zu bringen“, sagte er.
Durch diese Maßnahmen will Apotheker SAP nach der Finanzkrise wieder zu Wachstum verhelfen. „Ziel muss sein, dass SAP weiterhin langfristig zweistellig wachsen wird. Und ich möchte auch die Rendite der SAP verbessern“. Für das Gesamtjahr 2008 strebt der Softwarekonzern eine operative Marge von 28 Prozent an.
Derzeit fährt SAP aufgrund des durch die Finanzkrise ausgelösten Auftragseinbruchs einen rigorosen Sparkurs. Zuletzt musste der Konzern auf Drängen deutschsprachiger Kunden eine Preiserhöhung für Support-Leistungen in Deutschland und Österreich wieder zurücknehmen.
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