Bei der Analyse der Antworten kristallisierten sich letztendlich zwei Firmentypen heraus: „Strategen“ und „Betreiber“. „Strategen“ würden den strategischen Vorteil, den IT ihnen bringen kann, in vollem Umfang bereitwillig annehmen und Informationstechnologie systematisch als ein Mittel einsetzen, um ihr Geschäft weiterzuentwickeln. „Betreiber“ dagegen betonen eher die Notwendigkeit eines einwandfreien Betriebs als den strategischen Wert für das Unternehmen.
Einer der auffälligsten Unterschiede ist jedoch der Grad der im Unternehmen umgesetzten IT-Governance: Betreiber sehen sich in ihrer Selbsteinschätzung deutlich hinter den als Strategen klassifizierten Unternehmen zurück. Wichtig ist auch, dass Strategen angaben, bessere Resultate ihrer IT-Investitionen zu erhalten. Durch die Fragen nicht geklärt werden konnte allerdings, ob dies lediglich auf die verwendeten Messinstrumente zurückzuführen ist oder ob diese Einschätzung auch einer externen Überprüfung standhalten würde.
Der mögliche Haken: Wahrscheinlich können die als Betreiber klassifizierten Firmen den Wertbeitrag der IT schlechter beziffern und unterschätzen ihn dadurch womöglich öfter. Strategen neigen möglicherweise dazu, ihn zu überschätzen: Eine Umsatzsteigerung könnte beispielsweise sowohl durch verbesserten IT-Einsatz als auch eine erfolgreiche Marketingkampagne oder eine bessere Nachfragesituation im Markt bedingt sein.
Dennoch scheint logisch, dass auch beim IT-Einsatz das alte Motto „Klotzen statt kleckern“ Erfolg verspricht. In diese Richtung deuten auch zwei Studien von IDC und Materna zum Stand der Dinge beim Einsatz von IT Service Management.
In der IDC-Studie wurde zwar die Höhe der Einsparungen nicht beziffert, es stellte sich aber heraus, dass für die Hälfte der Befragten die Reduzierung der IT-Kosten an erster Stelle steht. IDC-Analyst Matthias Kraus hält diese Einstellung jedoch für zu einseitig: „Dieses Ergebnis verdeutlicht, wie stark die IT-Abteilungen noch immer auf sich selbst respektive die IT-Kosten fixiert sind.“
Kraus glaubt, dass unter einem „Beitrag zur Wertschöpfung“ viel mehr zu verstehen ist als die Senkung der Kosten. Er nennt als Vorteile etwa, dass Geschäftsprozesse effektiver gestaltet und durch automatisierte Schritte Durchlaufzeiten verkürzt werden können. „Angestrebte Kosteneinsparungen werden dann nicht auf der IT-Seite, sondern erst beim Betrachten des gesamten Geschäftsprozesses auf Seiten der Fachabteilung erzielt. Diese sind aber meist vielfach höher als potenzielle Zusatzkosten für die IT.“
Ähnlich argumentiert auch Ralph Eichinger, Standortleiter München von Materna: „In der Selbstwahrnehmung sehen sich immer noch zu viele IT-Abteilungen als Cost Center statt als Motor von Innovationen.“
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