Laut einer Studie des Instituts für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig nutzen Jugendliche den Internet-PC zunehmend als Ersatz für ältere Medien – sowohl was Musik, Videos als auch Kommunikation anbelangt. Ein Ergebnis, das niemanden, der Kinder im entsprechenden Alter hat, überraschen dürfte. Um ehrlich zu sein: Dieser Mediashift gilt nicht nur für Jugendliche. Er gilt auch für so einen alten Knochen wie mich.
Wer jetzt den Untergang des Abendlandes kommen sieht, liegt falsch. Denn eine andere Studie, die der Branchendienst turi2 gemeinsam mit der Marketing-Plattform trnd durchgeführt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass Jugendliche immer noch gut in der analogen Welt verhaftet sind. Genauer gesagt geben 67 Prozent der 4015 Befragten an, dass sie mindestens ein- bis zweimal pro Woche eine Tageszeitung lesen. 35 Prozent lesen sogar täglich eine gedruckte Zeitung.
Das mag für viele Industrien freilich nur ein schwacher Trost sein. Medienproduzenten und Musikindustrie müssen sich eingestehen, dass sie die Jugend verloren haben, es sei denn alte Geschäftsmodelle werden rigoros abgeschafft und durch neue, digitale Angebote ersetzt. Da aber im Internet die „Kostenlos-Kultur“ vorherrscht, ist Kreativität gefragt. Wer das nicht kann, wird über kurz oder lang das Zeitliche segnen.
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