Angefangen hat alles mit dem Eee PC von Asus: Zum ersten Mal wurde Linux für einen namhaften PC-Hersteller eine echte Option. Nicht nur ein Alibi, wie bei anderen Herstellern, die ausgewählte Notebooks „auch“ mit vorinstalliertem Linux anbieten. Der Grund: Die neue Klasse der preiswerten Sub-Sub-Notebooks á la Eee PC ist einfach zu schwachbrüstig für Windows.
Nun ist der Eee PC ganz unerwartet ein weltweiter Verkaufsschlager geworden und eine Menge anderer Hersteller sind auf den Lowend-Zug aufgesprungen. Von Acer über HP bis hin zu MSI. Der Marktdruck wurde dadurch so groß, dass sich Microsoft zum Handeln gezwungen sah: Eiligst wurde den Herstellern von Lowend-Notebooks das eigentlich ausgemusterte Windows XP als leichtgewichtige und vor allem preiswerte Alternative zu Vista angeboten.
Der Verlierer in diesem Spiel scheint mir die Linux-Community zu sein. So kommt der neue Eee PC 900 zunächst lediglich in der Windows-XP-Variante nach Deutschland. Ob und wann das Linux-Modell nachgeschoben wird, steht in den Sternen.
Ich kann mir nicht helfen, aber für mich sieht es so aus, als ob Asus lediglich die Linux-Karte gezogen hat, um Microsoft weich zu klopfen.
In diesem Licht betrachtet bin ich versucht, auch am Linux-Engagement von Acer zu zweifeln. Die Taiwaner haben letzten Dienstag in München ihren Eee PC-Konkurrenten Aspire One vorgestellt. Auch hier kommt ein angepasstes Linux mit eigenem Start-Menü zum Einsatz. Bei der Präsentation des Gerätes wurden die Verantwortlichen nicht müde, immer wieder zu betonen, wie sehr sie zu ihrem Linux-Engagement stehen.
Allerdings wird es den Aspire One auch in einer XP-Variante geben. Ich glaube, ich weiß schon jetzt, welches Modell sich besser verkaufen und welches bald das Zeitliche segnen wird.
Aber vielleicht täusche ich mich auch. Denn Acers Vizepräsident für Marketing, Gianpiero Morbello wurde gestern mit folgender Aussage zitiert:
„Wir wechseln wegen Microsoft zu Linux. Microsoft verfügt über viel Einfluss, aber wir werden an der Entwicklung des Marktes für Linux arbeiten.“
Zur Erinnerung: Es war der Acer-Boss Gianfranco Lanci, der im Juli letzten Jahres als erster offen gegen Microsoft revoltierte. So sagte er unter anderem, dass Microsoft bei seinem jüngsten Betriebssystem versagt und gravierende Fehler gemacht habe. Ausserdem sei die gesamte Industrie enttäuscht von Windows Vista und nie zuvor habe eine neue Windows-Version den Absatz von Computern derart wenig angekurbelt.
Vielleicht gelingt der Linux-Vorstoß also doch noch.
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6 Kommentare zu Hält der Erfolg von Linux Windows XP am Leben?
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Die erfolge der OpenSource Community sind schon beeindruckend, dank dieser genialen Programmierer erledige ich jeden Tag erfolgreich meine Arbeit am Computer.
Aber diese Menschen sind keine Götter und können nicht alles machen. Im Linux Kernel kommen nur freien Treiber die von den Hardware Herstellern offengelegt werden. Geschlossene unfreie Treiber müssen als Module nachgeladen werden.
Gerade viele Druckerherrsteller sind jetzt aber in der Pflicht für Ihre Produkte wofür diese Geld haben wollen Linux Treiber Support zu geben.
Bis jetzt funktioniert alle meine Hardware , Treiber Installations CD von diverser Hardware Herstellen brauchte ich garnicht einlegen …wieso auch waren auch nur Treiber für APPLE+Microsoft Betriebssysteme vorhanden.
…ist Hardware support also eine frage des Geldes?
Ich weiß nicht ob ich einen Ansturm auf Linux begrüßen oder eher an den Rand stellen würde. Einerseits wäre der Trend in Richtung Open Source sehr gut (siehe auch Vias Openbook), aber irgendwo wird es schlussendlich doch wieder Windows (Umstiege von staatlichen Computer auf Linux, doch dann wieder eine Zurückstellung auf Windows). Ich bin gespannt wie sich das mit Vias Notebook entwickeln wird (obwohl ich mir trotzdem das Acer kaufen werde).
Ich denke es wird eine Art halbherziges Open-Source sein. Mal sehen was kommt!
surf2me
Tja, schon seit langem ist Microsoft der Bremser. Von echter Innovation keine Spur, nur Massnahmen um das Monopol zu sichern….! Schade fïuer die Computerwelt. Aber lieber ein Steinzeit windummXP als dieses total verbloedete Vista!
Mit Linux kann man ja nicht zocken, also ist es fïuer die meisten uninteressant, obwohl es technisch Win laengst abgehaengt hat.
Dass Linux von Windows weiterhin in den Schatten gestellt wird ist die Linuxgemeinde selber schuld.
Ich selber habe bisher 5 mal versucht, von Windows zu Linux zu wechseln. Wenn jedoch die Installation von Software und Treibern weiter so umständlich bleibt, wie bisher, sehe ich keinen Vorteil für Linux.
Die Paketmanager haben einige Vorteile bei der Installation wie auch Deinstallation von Software. Aber alleine die schiere Masse an Software in den Repositories, die dann auch nur unzureichend und nicht in meiner Muttersprache beschrieben wird, schreckt ab. Ganz klar. Warum kann ich nicht, wie bei Windows Software und Treiber installieren. Geht auch. Geht nicht, gibt’s nicht!
Und dann wären wir bei dem Thema unter Linux überhaupt: Treiber. Muss es denn wirklich sein, die Treiber so eng in den Kernel zu sticken? Wird ein Sicherheitsleck mit einem Patch gestopft, funktionieren teilweise die Treiber generell nicht mehr. Steigt man auf einen neueren Kernel um, hat man das gleiche Problem. Kein Treiber muss mehr klappen. Dann heißt es auf die Suche gehen im WWW.
Und DAS ist es, was Linux nur einer kleinen Gruppe von ITlern schmackhaft macht.
Ich als Endverbraucher, will in den Laden gehen, mir einen Drucker, Scanner oder sonst was kaufen, die Install-CD einlegen und nur noch auf INSTALLIEREN klicken brauchen. mehr will ich gar nicht wissen und/oder machen wollen.
Da sehe ich in Sachen Linux jedoch schwarz. OK es hat sich enorm weiterentwickelt. Ubuntu ist meiner Meinung nach momentan für die Meisten die Distribution.
Wenn sich die Entwickler aber nicht auch an Windows und seiner Art und Weise der Software- und Treiberversorgung orientiert, wird Linux für alle Zeit ein Nischenprodukt bleiben.
Nur Rindviecher haben Longhorn(s)