Das Drama um Yahoo, Microsoft und Google geht in eine neue Runde. Nur zur Erinnerung: Microsoft wollte Yahoo kaufen, doch dem Suchverzeichnis-Pionier war – zumindest offiziell – der Preis zu niedrig. Microsoft reagierte beleidigt und zog das Angebot zurück. Aber nicht ohne zu betonen, man sei trotzdem noch interessiert. Schließlich brauchen die Redmonder dringend Unterstützung bei ihrem Kampf gegen Google. Also machte man das Angebot, nur den Such-Teil von Yahoo zu kaufen.
Beleidigt war währenddessen auch Yahoo-Großinvestor Icahn. Der betreibt seitdem die Ablösung des Yahoo-Vorstands, wobei ihm besonders Yahoo-Gründer Jerry Yang ein Dorn im Auge ist. Denn Icahn will auf Kosten des Fortbestands von Yahoo Kasse machen. Deshalb wäre er mit dem Microsoft-Angebot von 35 Dollar pro Anteil zufrieden gewesen.
Jerry Yang und seine Vorstandskollegen waren hingegen der Meinung, Yahoo stünde eine glänzende Zukunft bevor. Das Microsoft-Angebot sei deshalb zu niedrig. In Wahrheit will Yang vermutlich einfach nur sein Lebenswerk retten.
Gestern sind dann die letzten Bemühungen Microsofts doch noch an die Yahoo-Suche zu kommen endgültig gescheitert. Zu Recht argumentierte Yahoo, dass die Suche das Kernstück von Yahoo sei und ein Verkauf deshalb nicht in Frage komme. Die Yahoo-Aktien brachen daraufhin aber trotzdem um rund zehn Prozent ein.
Gleichzeitig verkündeten Yahoo und Google, man sei sich einig geworden. Yahoo schätzt den Wert des Deals auf rund 800 Millionen US-Dollar. Aber das Abkommen ist pikant. Denn man muß sich das einmal vorstellen: Der Suchmaschinen-Primus Google vermarktet demnächst die Suchergebnisse von Yahoo! Verrückt oder?
Interessant sind diesbezüglich einige Statements in Googles Corporate-Blog, die sich erstaunlicherweise nicht in Yahoos Gegenstück finden (verkürzte Darstellung):
„It is important to say what this agreement is not:
- This is not a merger
- This does not remove a competitor from the playing field
- This does not prevent Yahoo! from making similar arrangements with others
- This does not increase Google’s share of search traffic
- This does not let Google raise prices for advertisers„
Wie auch immer, die wirklich wichtige Frage ist, wie Microsoft jetzt weiter macht. Denn klar ist, dass die Redmonder jetzt Gas geben müssen, wenn Sie im so wichtigen Online-Business doch noch erfolgreich sein wollen. Die einzig richtige Antwort findet sich im BoomTown-Blog: .
Es darf jetzt also ein heftiger Krieg zwischen Microsoft und Google erwartet werden. Dagegen war das Geplänkel der beiden Kontrahenten um den Vermarkter Doubleclick wohl nur ein laues Vorspiel.
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