Heute hat mich eine Pressemitteilung des VoIP-Providers Sipgate mit dem Titel „Stichtag: 130 Jahre Festnetz – Eine Ära geht zu Ende“ erreicht. Wie sich jeder denken kann, sieht das Unternehmen die Ära von Voice over IP heraufziehen – und liegt damit sicherlich auch nicht ganz falsch.
Ob das aber auch für den Kunden einen Vorteil bringt, ist meiner Meinung nach noch fraglich. Natürlich ist die Möglichkeit, jeden schnellen Internetzugang (auch drahtlos) zu einem Telefonanschluss zu machen, praktisch. Auch die einfache Einrichtung von Funktionen wie Parallelruf sind willkommen.
Meine Erfahrungen mit VoIP sind aber eher durchwachsen. Ich nutze seit fast zwei Jahren eine AVM Fritzbox 7050 in Verbindung mit dem VoIP-Angebot von 1&1. Dabei handelt es sich übringens um ein System, das technisch ähnlich arbeitet wie das von Sipgate.
Zwar funktioniert VoIP im Prinzip schon ganz gut, die Zuverlässigkeit liegt in der Praxis aber eben nicht auf dem Niveau des klassischen Festnetzes (viele Vertreter von VoIP-Anbietern bestreiten das vehement). Bei manchen Telefonaten – im Schnitt alle drei Wochen – mangelt es an der Sprachqualität. Zwar versteht man das Gegenüber noch problemlos, es kommt aber zu Echos und ganz kurzen Aussetzern.
Wenn sich von Zeit zu Zeit der DSL-Anschluss kurz verabschiedet, ist natürlich auch das Gespräch weg. Manchmal passiert auch nach dem Wählen der Nummer einfach nichts.
Natürlich ist man vom PC schon längst gewohnt, dass es mal irgendwo hakt, an ein Telefon tritt man aber eben doch noch mit anderen Erwartungen heran. Wie sind Ihre Erfahrungen mit VoIP? Ich würde mich über ein Feeback freuen.
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7 Kommentare zu VoIP ist nicht so zuverlässig wie das gute alte Telefon
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Grundsätzlich ist nichts gegen VOIP einzuwenden.
Jedoch sollte man den Sicherheits- und Kostenaspekt bei dieser Diskussion nicht vernachlässigen. Solange die Provider sich der „Geiz-ist-Geil“-Mentalität der Kunden hingeben, können wir wohl kaum ein sicheres und ausgereiftes VOIP erwarten. Oder wie wäre es, wenn Cyber-Terroristen oder Würmer der nahen Zukunft die VOIP-Server stilllegen, bzw. beeinträchtigen würden? Oder eben nur die Server ständig überlastet wären, weil der Provider sich anschickt, seinen Serverpark aufzurüsten?
FAZIT: Endlich weg mit Billig und preisWERT einkaufen !!!
[…] voriger Eintrag […]
Wir haben vor mehr als einem Jahr zu 1&1 gewechselt mit 16MBit Leitung und Fritz Box 7170. Bis dato gab es keine gravierenden Probleme. Auch haben viele Freunde und Bekannte gleiches getan und das nicht nur für private Zwecke sondern auch fürs Geschäft. Ich kann steve nur zustimmen, ein Großteil der Fehler sitzt vor dem PC bzw. der Fitz Box. Es kommt natürlich auch auf die richtige Konfiguration, in diesem Fall der Fitz Box an. Eventuell spielt auch die Örtlichkeit eine Rolle, also ob man in einer Großstadt oder auf dem Land sitzt. Zwar muss ich auch zugeben, das es das eine oder andere Mal kleine Probleme gab und gibt, aber ich denke die sind zu verschmerzen wenn man bedenkt welchen Zusatznutzen man durch diese Technik bekommt. Und sind wir doch mal ehrlich, glaubt einer wirklich das als das Telefon vor 130 Jahren eingeführt wurde hat alles auf Anhieb und mit der heute gewohnten Zuverlässigkeit und Qualität funktioniert ? Schließlich gibt es VoIP noch keine 130 Jahre, also lassen wir dieser Technik einfach etwas Zeit zu reifen, meines Wissen nach gibt es diese Form mit Fitz Box und Co und das für jedermann erst seit vielleicht 2 Jahren. Und noch eins sollte man vielleicht bedenken, seit dem die besagten Angebote erschwinglich geworden sind, hat es auch einen Boom gegeben mit dem die Provider nicht gerechnet haben, was natürlich auch zu Überlastungen bei den Netzkapazitäten und auch das eine oder andere Mal von Mitarbeitern der Provider geführt hat. Ich bin der Meinung, wenn sich alles eingeschwungen und normalisiert hat, wird die Zuverlässigkeit und Qualität das gewohnte Niveau des guten alten Telefons bekommen.
Ich nutze Voip jetzt seit ca 3 Jahren. Ausschlieslich. Ich habe kein Festnetz mehr.
Kurz gesagt … Perfekt.
Ich benutze mehrere Provider, FritzBox 7170, alle meine Faxe kommen 100% an. Sipgate bietet z.B. einen Fax Drucker Client.
Wenn Voip nicht richtig geht … ist der Fehler meist vorm PC.
Auch in der Firma haben wir komplett umgestellt ..seit ca 1 Jahr .
Auch dort keine Probleme. Man muss die Sache halt nur richtig konfigurien. Incl einem Abrechnungssystem für die einzelnen Bereiche , Niederlassungen und Profit Center. Incl. Übergabe an die FiBu usw.
1&1 als Provider — dort habe ich schon öfter von Problemen gehört.
Alle Erfahrungen sind unstrittig auch die meinen. Hinzu kommt die Unfähigkeit von VOIP, FAXe entsprechend abzusetzen, d. h. bei ca. 50% aller Faxsendungen bleibt der Erfolg aus, die Gegestellen, oft Faxserver von Unternehmen oder Behörden verstehen offenbar die Anfrage des Senderfaxgerätes nicht! Daher hab ich meinen Faxanschluß aus der Fritzbox wieder rausgenommen, d. h. er ist wieder gebührenpflichtig im s0 durchgeschleift und nicht über die Flatrate zu nutzen. Kommt aber sowieso aus der Mode. Email und PDF ist die derzeitige zunehmende Praxis.
Ich bin auch bei 1&1 und kann diese Erfahrungen nur bestätigen. Es ist quasi lebenswichtig, dass man eine Fallback Möglichkeit zum Festnetz hat, wenn es mal nicht mit VOIP funktioniert. Übrigens gibt es eine Nummer aus dem Nachbarort, die wir nie per VOIP erreichen können. Da wählen wir mit *2#, um der Fritzbox anzuweisen, direkt über das Festnetz zu gehen.
Fazit: Um Geld sparen zu können, ist das für privat eine prima Sache. Geschäftlich würde ich noch davon abraten. Kommt nicht so gut, wenn das Gespräch mal weg ist, oder die Qualität nicht so berauschend ist. Und nur auf VOIP würde ich mich auch nicht verlassen. Diese Frage stellt sich bald, wenn man Tarife z. B. wie bei 1&1 ohne Telekombasisanschluß bekommen kann, die dann scheinbar nur noch VOIP ermöglichen.