Zu einer wesentlichen Vereinfachung konnten sich die Redmonder aber auch in Windows 7 nicht durchringen. Das neue OS kommt in vier unterschiedlichen Ausführungen unter fünf Namen auf den deutschen Markt:
- Windows 7 Starter wird im Gegensatz zum Vista-Pendant nicht nur in Schwellenländern, sondern weltweit verkauft. Da die Version nur drei Programme gleichzeitig ausführen kann und wichtige Features (Aero Glass, Thumbnail-Previews in der Taskbar, Media Center, Erstellung von Homegroups) fehlen, ist sie wohl selbst für Netbooks nicht die richtige Wahl.
- Windows 7 Home Premium ist für den typischen Heimrechner konzipiert. Wichtige Funktionen sind Homegroup-Erstellung, Mobilitätscenter, DVD-Wiedergabe und Erstellung sowie Media Center.
- Windows 7 Professional folgt Vista Business nach und richtet sich an KMUs. Die Variante bietet die Möglichkeit, Domänennetzwerken beizutreten. Außerdem werden der Präsentationsmodus und Offline-Ordner unterstützt.
- Windows 7 Enterprise ist nur im Rahmen von Volumenlizenzprogrammen erhältlich. Microsoft will mit Applocker, Bitlocker, Bitlocker to Go, Branch Cache, Direct Access, Booten von virtuellen VHDs und unterschiedlichen Sprachpaketen die Anforderungen größerer Unternehmen bedienen.
- Windows 7 Ultimate unterscheidet sich nicht von Enterprise, wird aber im Handel erhältlich sein. Die unter Vista nur in homöopathischen Dosen gelieferten Ultimate Extras sind ersatzlos gestrichen.
Wie bei Vista gibt es auch von Windows 7 eine Version Home Basic, die beispielsweise ohne das Aero-Interface auskommen muss. Sie wird in Zukunft aber nur noch in Schwellenländern verkauft.
Microsoft hat deutlich gemacht, dass sich das Marketing auf Windows 7 Home Premium und Professional konzentrieren soll. Senior Vice President Bill Veghte erwartet, dass 80 Prozent der Verkäufe auf diese beiden Versionen entfallen werden. Bislang sind keine Preise bekannt. Neu ist, dass jede Windows-Variante alle Features der darunter positionierten hat. Unter Vista fehlen der Business- und Enterprise-Variante beispielsweise das Media-Center-Interface und die DVD-Wiedergabe.
Die unter Vista als Anytime Upgrade bekannte Möglichkeit, nach dem Kauf eines Rechners auf eine höhere Version umzusteigen, besteht auch unter Windows 7. Da grundsätzlich allen Features auf der Festplatte installiert sind und nichts mehr von einem Datenträger nachgeladen werden muss, soll der Vorgang mit der Eingabe eines Lizenzschlüssels abgeschlossen sein.
Fazit
Microsoft will die preislichen Toleranzgrenzen seiner unterschiedlichen Kundengruppen optimal ausschöpfen. Eine echte Vereinfachung des unter Vista eingeführten Versionschaos findet daher nicht statt. Welche Ziele mit dem eigentlich unbrauchbaren Windows 7 Starter auf dem deutschen Markt verfolgt werden, ist völlig offen.
Es gibt aber auch einige positive Signale: So werden im Handel nur Home Premium, Professional und Ultimate zu finden sein. Zudem müssen Käufer der Professional- und Enterprise-Editionen nicht mehr auf interessante Multimedia-Features verzichten.
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