CPU-Krise: Grafikchips machen Prozessoren Konkurrenz

In den letzten drei Monaten des abgelaufenen Jahres haben die Prozessorhersteller im Vergleich zum Vorquartal 17 Prozent weniger CPUs verkauft. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug das Minus laut IDC 11,4 Prozent. Gegen diesen Trend wachsen allerdings bestimmte Segmente. So legte der Absatz von Netbook-Prozessoren deutlich zu. Ohne Intel Atom und VIA Nano wären die Gesamtverkäufe von Prozessoren sogar um 21,6 Prozent zurückgegangen.

Angesichts dieser Aussichten verwundert es nicht weiter, dass Branchenprimus Intel die für das zweite Halbjahr angekündigten Mobilprozessoren mit Nehalem-Architektur komplett gestrichen hat. Stattdessen will der Hersteller erst nach der sieben Milliarden teuren Umstellung auf die 32-Nanometer-Fertigung entsprechende Chips vorstellen. Das soll Anfang 2010 der Fall sein. Zu viele Partner haben die Läger mit aktuellen Core-2-Duo-Chips noch gut gefüllt, als dass neue Prozessoren mit der üblichen Preissenkung für die alten Chips bei den Intel-Partnern große Begeisterung auslösen würde.

Während Konkurrent AMD der CeBIT fernbleibt, bekämpft Intel die Wirtschaftsflaute auf der IT-Messe in Hannover mit großem Engagement. Im Pavillon P33 adressiert das Unternehmen insbesondere Geschäftskunden und zeigt seine Palette an aktuellen 45-Nanometer-Produkten. Und in Halle 22, die Intel komplett für sich reserviert hat, kommen Gamer auf ihre Kosten. Dort findet das Finale der Intel Extreme Masters statt. Im Fokus steht dabei der Core i7 mit Nehalem-Architektur. Allerdings kann der derzeit schnellste x86-Prozessor die Welt nicht so recht in seinen Bann ziehen.

Wie der Netbook-Trend zeigt, sind die Konsumenten mit deutlich schwächeren Chips sehr zufrieden. Anders lässt sich diese Entwicklung kaum erklären, wenn man sich die extrem schwache Leistung des Intel Atom, der die Basis fast aller Netbooks ist, im Vergleich zu herkömmlichen Desktop-Chips vor Augen hält.

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ZDNet.de Redaktion

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