Bevor man sich an das Einspielen der neuen Labor-Firmware für die Fritzbox 7270 macht, muss man wissen, dass die aktuelle Laborversion IPv6 nur dann nativ unterstützt, wenn sich die Box über PPP, PPPoE oder PPPoA anmeldet. Bekommt sie ihre öffentliche IP-Adresse über DHCP, kann IPv6 nur über ein 6to4-Gateway genutzt werden.

Das bedeutet, dass natives IPv6 mit der Fritzbox 7270 nur in Verbindung mit einem geeigneten DSL-Zugang funktioniert. Verwendet man die Fritzbox beispielsweise an einem Fernsehkabelanschluss, so ist die IPv6-Anbindung nur über ein 6to4-Gateway möglich. Diese Beschränkung gilt nur für die derzeitige Labor-Version und wird laut AVM möglichst bald aufgehoben.

Die 6to4-Funktionalität sorgt allerdings dafür, dass man IPv6 mit jedem DSL-Anbieter nutzen kann. Natives IPv6 für jeden Endkunden bieten nur wenige DSL-Provider an. Für den Fritz-Labor-Test bietet Freenet einen DSL-Zugang mit IPv6 an. Einer der wenigen Provider, die schon seit geraumer Zeit IPv6-Konnektivität für jedermann ermöglichen, ist Tal.de. Die Nutzung erfordert jedoch einen Telefonanschluss bei der Deutschen Telekom.

Nach dem Update der Fritzbox mit der Labor-Firmware ist die Einrichtung der IPv6-Anbindung ein Kinderspiel. Bei den Einstellungen für die Internet-Anbindung findet man einen Reiter IPv6, den man anklicken muss, siehe Bild 1. Grundsätzlich reicht es aus, zwischen der nativen und der 6to4-Gateway-Unterstützung zu wählen. Letzteres nimmt man dann, wen der eigene DSL-Provider kein natives IPv6 unterstützt. Das ist derzeit die Regel.

Von der Funktionalität her gibt es zwischen beiden Methoden keinen Unterschied. Man erkennt über IPv4 getunnelte öffentliche IPv6-Adressen daran, dass sie mit „2002:“ beginnen. Es folgt die hexadezimale Schreibweise der IPv4-Adresse. Native öffentliche IPv6-Adressen hingegen beginnen zur Zeit ausschließlich mit „2001:“. Einziger Nachteil der getunnelten Adressen ist, dass man pro Paket 20 Byte zusätzlichen Overhead transportieren muss.

Eher eine Sache der persönlichen Präferenz ist die Einstellung für die „Unique Local Addresses“ (ULA). Die ULAs entsprechen in etwa den privaten IPv4-Adressen. Sie werden nur innerhalb einer Organisation geroutet. Die Standard-Einstellung bedeutet, dass den Clients nur ULAs zugeteilt werden, wenn keine Internetverbindung besteht, ansonsten erhalten sie öffentliche IP-Adressen. In manchen Szenarien kann die Einstellung „ULAs immer zuweisen“ sinnvoller sein, wenn man dynamische IPv6-Adressen bekommt und Clients aus dem Intranet immer unter derselben IPv6-Adresse erreichbar sein müssen.

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ZDNet.de Redaktion

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